Der einzige Zeuge von Peter Weir, mit Harrison Ford, Kelly McGillis und Lukas Haas, 00:00 Uhr im HR
Der Australier Peter Weir begann seine Karriere mit herrlich eigenwilligen Arbeiten – und zeigte später, dass auch Hollywood-Produktionen nicht zwangsläufig formelhaft ausfallen müssen. Hier mixt er Action- und Krimi-Elemente mit einer Liebesgeschichte und liefert obendrein eine differenzierte Darstellung der Amish-Kultur. Drehbuch und Schnitt wurden jeweils mit einem Oscar ausgezeichnet.

Beautiful Boy von Felix Van Groeningen, mit Steve Carell, Timothée Chalamet und Maura Tierney, 23:25 Uhr auf 3sat
Auf Basis zweier autobiografischer Werke wird die Geschichte einer Familie erzählt, die mit der Crystal-Meth-Abhängigkeit des Teenager-Sohnes umzugehen versucht. Dabei macht die Adaption, wie zuvor schon die beiden Buchvorlagen, deutlich, dass Drogensucht keiner überschaubaren Drei-Akt-Struktur folgt.

Selma von Ava DuVernay, mit David Oyelowo, Tom Wilkinson und Carmen Ejogo, 20:15 Uhr im RBB
Das Martin-Luther-King-Biopic ist ein starkes Zeitstück über den Kampf gegen Ungleichheit in den Vereinigten Staaten. Der legendäre Marsch von Selma nach Montgomery im Jahre 1965 steht im Zentrum des Films. Hervorragend ist neben der Besetzung insbesondere die Musik, darunter der Oscar-gekrönte Song Glory von Common und John Legend.

The Road von John Hillcoat, mit Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee und Robert Duvall, 22:25 Uhr auf 3sat
Der US-Schriftsteller Cormac McCarthy wurde 2007 für seinen Roman Die Straße mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Die Verfilmung überträgt die Endzeitvision in beklemmende Bilder und schildert die zentrale Vater-Sohn-Geschichte mit dem nötigen Feingefühl. Kodi Smit-McPhee, der kürzlich in The Power of the Dog zu glänzen vermochte, demonstrierte hier bereits als 12-Jähriger sein Talent.

Paris, Texas von Wim Wenders, mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski und Dean Stockwell, 20:15 Uhr auf 3sat
Das Roadmovie aus dem Jahre 1984 erhielt in Cannes die Goldene Palme; zahlreiche weitere Preise folgten. Wenders verbindet darin Genre-Motive mit europäischem Autorenkino – und begeisterte u.a. auch den legendären US-Kritiker Roger Ebert, der die Experimentierbereitschaft und -lust des in Düsseldorf geborenen Filmemachers lobte.
 

Love & Mercy von Bill Pohlad, mit John Cusack, Paul Dano und Elizabeth Banks, 23:30 Uhr im RBB
Das Biopic über den Beach-Boys-Gründer Brian Wilson spielt auf zwei Zeitebenen, die geschickt und elegant miteinander verwoben werden. Die präzise Betrachtung zweier Lebensabschnitte ergibt ein einfühlsames Bild des (noch immer aktiven) Ausnahmetalents. In den Sixties arbeitet Wilson im Studio an einem neuen Sound; in den 1980er Jahren leidet er unter der Vormundschaft seines Therapeuten und Managers Dr. Eugene Landy.

Hannah Arendt von Margarethe von Trotta, mit Barbara Sukowa, Axel Milberg und Janet McTeer, 23:55 Uhr im RBB
Die deutsch-jüdische US-Immigrantin Hannah Arendt (1906-1975) war eine große politisch-philosophische Denkerin. Das Porträt widmet sich einer späteren Lebensepisode. Im Jahre 1961 berichtet Arendt in Jerusalem für den New Yorker über den Adolf-Eichmann-Prozess. Eichmann hatte den Mord an Millionen von Menschen mitverantwortet. Als der Naziverbrecher als einfältiger Bürokrat in Erscheinung tritt, entwirft Arendt ihre These von der „Banalität des Bösen“.
 

Zwei an einem Tag von Lone Scherfig, mit Anne Hathaway, Jim Sturgess und Patricia Clarkson, 01:15 Uhr auf Das Erste
Die Tragikomödie basiert auf dem gleichnamigen Roman von David Nicholls, der auch das Drehbuch schrieb. In bester Harry-und-Sally-Tradition geht es um den Wandel von Freundschaft zur ganz großen Liebe. Im Laufe von 20 Jahren tauchen Emma und Dexter immer wieder im Leben des Gegenübers auf – stets am 15. Juli. Wie sich die Figuren und deren Umfeld in zwei Dekaden verändern, wurde mit vielen schönen Details umgesetzt.