Gus Van Sant

Gus Van Sant

Gus Van Sant begeistert Kritik und Publikum, seit er 1985 mit Mala Noche auf sich aufmerksam machte, der 1987 den Los Angeles Film Critics Award für den besten Independent-Film erhielt. Van Sant hat viele Werke geschaffen, die zu den Marksteinen des Independent-Films der späten Achtziger- und der Neunzigerjahre gehören, insbesondere Drugstore Cowboy (1989), My Own Private Idaho (1991) und Even Cowgirls Get The Blues (1993). Für seine Leistung als Regisseur von Nicole Kidman in der schwarzen Komödie To Die For (1995) gewann er einen Golden Globe, und der Film wurde auf den Filmfestivals von Cannes und Toronto gezeigt.

Für Good Will Hunting (1997) wurde Van Sant als bester Regisseur für einen Oscar nominiert; der Film erhielt insgesamt neun Nominierungen und gewann in den Kategorien bester Nebendarsteller (Robin Williams) und bestes Originaldrehbuch. Als Nächstes drehte Van Sant das umstrittene Remake von Alfred Hitchcocks Klassiker Psycho (1998): das erste Mal, dass ein Film Einstellung für Einstellung nachgedreht wurde. Im neuen Jahrtausend kam das Literatendrama Finding Forrester(2000) mit Sean Connery, Rob Brown, F. Murray Abraham und Anna Paquin in den Hauptrollen. Danach kehrte Van Sant zu seinen Wurzeln als Independent-Filmer zurück mit dem ebenso schönen wie kargen Gerry (2002), den er mit den beiden Hauptdarstellern Matt Damon und Casey Affleck schrieb. 2004 untersuchte van Sant in Elephant die Ursachen des Massenmords, den Schüler an einer High School in den USA anrichteten, bevor er 2005 in Last Days, die letzten Tage im Leben der Rock-Legende Kurt Cobain verfilmte.

Während seiner Karriere als Spielfilmregisseur hat Van Sant eindringliche Kurzfilme gedreht, die weltweit an Festivals Preise gewonnen haben. Dazu gehören eine Adaptation von William F. Burroughs’ Kurzgeschichte The Discipline of E, ein unterkühlt komisches schwarzweisses Juwel, das am New York Film Festival gezeigt wurde. 1996 filmte Van Sant Allen Ginsberg beim Vorlesen seines Gedichts Ballad of the Skeletons mit Musik von Paul McCartney und Philip Glass; der Film wurde erstmals 1997 am Sundance Festival gezeigt.

Van Sant wurde 1953 in Louisville, Kentucky geboren, schloss an der Rhode Island School of Design ab und zog dann nach Hollywood. Am Anfang seiner Karriere drehte er zwei Jahre lang in New York Werbefilme. Mittlerweile lebt er in Portland, Oregon, wo er neben seiner Arbeit als Regisseur und Produzent seine anderen Begabungen als Maler, Fotograf und Schriftsteller auslebt. 1995 erschien der Fotoband 108 Portraits, zwei Jahre später der erste Roman Pink, eine Satire auf das Filmgeschäft.

Van Sant, der selbst jahrelang Musik gemacht hatte, drehte auch Videos für so berühmte Musiker und Gruppen wie David Bowie, Elton John, The Red Hot Chili Peppers und Hanson.

Filmographie — Gus van Sant (Auswahl)

2008
Milk
8 (Segment: Mansion on the Hill)

2007
Paranoid Park

2006
Paris, je t’aime (Segment: Le Marais)

2005
Last Days

2003
Elephant

2002
Gerry

2000
Finding Forrester

1998
Psycho

1997
Good Will Hunting
Ballad of the Skeletons (Kurzfilm)

1996
Understanding (TV)
Four Boys in a Volvo

1995
To Die For

1993
Even Cowgirls Get the Blues

1991
My Own Private Idaho
Thanksgiving Prayer (Kurzfilm)

1989
Drugstore Cowboy

1987
Five Ways to Kill Yourself (Kurzfilm)
My New Friend (Kurzfilm)
Ken Death Gets Out of Jail (Kurzfilm)

1985
Mala Noche

1982
The Discipline of D.E. (Kurzfilm)
Feud: Capote vs. The Swans (TV-Serie, 2024)
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Film

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Milk von Gus van Sant
Milk von Gus van Sant
Kritik

Milk (2008)

Mit Milk legt Gus van Sant ein formidables Stück Zeitgeschichte der 70er Jahre vor. Basierend auf der Autobiografie von Harvey Milk schildert er den Aufstieg und das tragische Ende des ersten offen homosexuellen Stadtrats in Kalifornien und zeigt en passant die Geschichte der Schwulenbewegung von […]