Log Line

In der Schule muss der Viertklässler Max oft ganz schön viel einstecken. Umso wertvoller sind seine Freunde auf der Burg, die drei Senioren von Tisch Nr. 7. Zusammen mit ihnen erlebt er nun sein zweites Krimi-Abenteuer und darf sich bei der Geisterjagd wie auf dem Fußballplatz beweisen.

Max und die wilde 7: Die Geister-Oma (2024)

Eine Filmkritik von Verena Schmöller

Gegen Geister und ehrgeizige Fußballprofis

Wer hat oder hatte nicht einen solchen Ole Schröder in der Klasse? Einen, der vermeintlich schwächere Kinder gerne piesackt und besonders lange in genau den Wunden bohrt, die einen ohnehin schon plagen? In Kinderfilmen sind diese Ole-Typen immer besonders gemein, ändern sich meist aber im Lauf der Handlung ein wenig. Und die Gepiesackten lernen, sich zu wehren, Ängste zu überwinden, nicht aufzugeben. Diese Aufgabe hat nun also Max (Lucas Herzog) in der Fortsetzung von „Max und die wilde 7: Die Geister-Oma“.

Wieder erlebt der Grundschüler zusammen mit seinen drei Senioren-Freunden ein Krimi-Abenteuer. Max wohnt mit seiner Mutter in einem Seniorenheim auf Burg Geroldseck und genießt seine freie Zeit am liebsten mit den Herrschaften von Tisch Nr. 7: mit dem emeritierten Professor Kilian (Günther Maria Halmer), dem ehemaligen Bundesliga-Fußballtrainer Horst (Thomas Thieme) und Ex-Schauspielerin Vera (Uschi Glas), die gerne betont, dass Max ihr bester Freund sei. Zusammen sind sie ein super Team und lieben es, verdächtige Spuren zu verfolgen und Fälle im Altenheim zu lösen.

Dieses Mal hat es eine geheimnisvolle Stimme auf Vera abgesehen: Jede Nacht wird sie von deren Rufen geweckt und verrückt gemacht. Für Vera ist das so schlimm, dass sie überlegt, in ein anderes Wohnheim umzuziehen. Klar, dass sich die Herren Sorgen machen: Sie wollen Vera unter keinen Umständen an ihrem Tisch verlieren. Und das ist auch gut so. Denn mit ihrer schrullig-verrückten, aber immer liebevollen Art könnte die Figur der Vera das Herzstück der Filmreihe sein, ist sie doch Darstellerin Uschi Glas auf den Leib geschrieben. Im Film, anders als im Buch, erhält sie die Backstory einer ehemaligen Schauspielerin, die einst in den Winnetou-Filmen mitspielte, wie sie stets stolz konstatiert. Ihre Augen leuchten, wenn sie von Apanatschi erzählt und sich von ihren Fans bezirzen lässt. Allerdings erhält die Figur im zweiten Teil von Max und die wilden 7 keine wirkliche Entwicklung – da hätten die Macher gerne mehr aus ihr herausholen können.

Max, Kilian und Horst gehen also den Geräuschen und Stimmen auf die Spur, folgen einigen Umwegen und finden sich plötzlich in einem kuriosen Kriminalfall wieder. Das Charmante an den Geschichten von Winfried Oelsner und Lisa-Marie Dickreiter, die nicht nur die Buchvorlage, sondern auch das Drehbuch geschrieben haben, ist die Mischung aus Krimi-Geschichte, der eingeschworenen Verbindung zwischen den beiden Generationen und ihren jeweiligen Eigenheiten sowie der Nebenhandlung um Max’ Ringen um Anerkennung im Schulalltag. Genau hier holt Max und die wilde 7: Die Geister-Oma sein Publikum ab: Wenn Max sich immer wieder gemeine Sprüche zu seiner Wohnsituation anhören muss oder nach einem ungeschickten Passspiel ausgelacht wird.

Vor allem Ole Schröder (Giuseppe Bonvissuto) hat es auf Max abgesehen: Er ist größer, gewitzter, lauter als Max und die meisten anderen, hat immer einen fiesen Satz auf Lager, spielt wahnsinnig gut Fußball und schafft es auch irgendwie, mit seiner plumpen Art die Herzen der Mädchen zu erwärmen und sogar Max‘ Freundin Laura (Klara Nölle) für sich zu gewinnen. Trotzdem möchte Max nicht aufgeben und es ebenfalls in die Fußball-Schulmannschaft schaffen. Beim Auswahltraining aber kommt er nicht nur zu spät, sondern stellt sich auch noch ziemlich dumm an. Ein Grund mehr für Ole, ihn erneut bloßzustellen. Als Max das Zuhause erzählt, ist Horst sofort Feuer und Flamme und bereit für einen Gegenangriff, ruft zum Training auf und sucht im Heim nach willigen Sportlern (darunter auch Mannie, der von Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig gemimt wird), um eine eigene Fußball-Mannschaft zu gründen.

Dieses Mal geht es ein wenig durcheinander bei Max und seinen Freunden von Tisch 7: Gerade der Plot um die Geister-Oma dreht doch allzu viele Runden, um zum Punkt zu kommen. Den Publikumsnachwuchs wird das aber nicht stören. Der Familienfilm ist unterhaltsam, (für kleinere Kinder manchmal etwas zu) spannend und auch ein Spaß für mitschauende (Groß-)Eltern – sofern man sich auf den Klamauk deutscher Kinderfilme eingestellt hat, den der Film aber glücklicherweise nur gelegentlich bedient. Das Senioren-Trio hat viel Potenzial, das zwar leider erneut nicht voll ausgeschöpft, aber für einige Lacher sorgen wird.

Dass sich der Kindercast vom ersten zum zweiten Film geändert hat, stört nicht, auch wenn Fans von Max und die wilde 7 sich vielleicht erst einmal keinen anderen Darsteller in der Rolle des Max vorstellen wollten. Lucas Herzog und Klara Nölle machen ihre Arbeit gut und können mit den erfahrenen Schauspieler:innen mithalten. Und es ist ja gerade die Interaktion zwischen der Kinder- und Großelterngeneration, von der der Film darstellerisch wie inhaltlich lebt.

Auch Kilian und Horst erzählen von den Fieslingen aus ihren Kindertagen: Für Kilian war es ein sogenannter Isidor Schmittke, Horst wurde von Konrad Zwetschge zum Narren gehalten. Das setzt der Film auch filmisch hervorragend um und zeigt den Kindern nicht nur, dass Max hier etwas ganz Alltägliches passiert, sondern auch, dass man sich durchsetzen muss gegen die Lauten und Gemeinen. Das war früher schon so und das ist es heute auch noch. Und vielleicht denkt dann auch ein Ole Schröder einmal darüber nach, was er mit seinen fiesen Angriffen eigentlich erreicht.

Max und die wilde 7: Die Geister-Oma (2024)

In der Seniorenresidenz Burg Geroldseck hat der 10-jährige Max endlich richtige, aber alles andere als stinknormale Freunde gefunden: Die abenteuerlustigen Rentner Vera, Horst und Kilian von Tisch 7 sind immer für ihn da. Nur mit den Gleichaltrigen klappt es nicht so richtig. In der neuen Klasse wird er gemobbt und zu allem Überfluss schließt ihn Sportlehrer Ströhle aus dem Fußballteam aus. Horst will helfen und fordert Ströhle zu einem Duell heraus: Max und die alten Knacker gegen die Schulmannschaft. Wie soll das gut gehen? Dann beginnt es in der alten Ritterburg auch noch zu spuken. Wird es Max und der Wilden 7 gelingen, das Fußballspiel für sich zu entscheiden und den Fall um die mysteriöse Geister-Oma zu lösen?

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Erwin Klahr · 30.01.2024

Im 2. Teil Max und die Wilde 7 (Die Geisteroma) spielt Lucas Herzog den Max und nicht wie angegeben Jona
Eisenblätter. Jona spielte den Max im 1. Teil.
Ich weiß es genau, weil ich den Torwart von den „Alten Knackern“ im Film gespielt habe.

Erwin Klahr