Die TV-Schau: 6.1. bis 12.1.2020
Ein Beitrag von Falk Straub
Ein Frühwerk Bressons, ein Star-Ensemble an französischen Schauspielerinnen und wunderbare Indie-Love-Storys — die Fernsehwoche kann sich sehen lassen.
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Montag, 6.1.2020
Die Damen vom Bois de Boulogne von Robert Bresson mit Maria Casarès, Élina Labourdette und Lucienne Bogaert, 21:50 Uhr auf Arte
Robert Bresson gilt als Meister der Reduktion, des Weglassens und Andeutens. In diesem frühen Werk aus dem Jahr 1945, das auf einer Erzählung aus Denis Diderots Roman Jacques der Fatalist und sein Herr basiert, deutet sich Bressons später perfektionierter Stil bereits an. Das Liebesdrama erzählt die Geschichte einer Frau, die sich auf perfide Weise an ihrem Geliebten rächt, als dessen Liebe zu ihr abkühlt.
von Stanley Donen | 20:15 Uhr |
Arte
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von James Cameron | 20:15 Uhr |
Kabel eins
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von Marc Silverstein | 20:15 Uhr |
Sat1
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von Grzegorz Muskala | 00:25 Uhr |
ZDF
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Dienstag, 7.1.2020
James Bond: Spectre von Sam Mendes mit Daniel Craig, Christoph Waltz und Léa Seydoux, 20:15 Uhr auf ZDF
Bevor Daniel Craig im April 2020 auf der großen Leinwand ein letztes Mal einen Wodka Martini bestellt, bekommt er es im TV in seinem vorletzten Auftritt als wohl berühmtester Spion der Welt mit seinem Erzfeind Blofeld zu tun. Zwar nicht so brillant wie im direkten Vorgänger Skyfall, treibt Regisseur Sam Mendes (American Beauty, Zeiten des Aufruhrs) die Dekonstruktion und Neuinterpretation des Doppelnull-Agenten aber konsequent voran.
von Joseph Vilsmaier | 22:00 Uhr |
ServusTV
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von Martin Scorsese | 23:15 Uhr |
ZDF neo
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Hot Shots! Die Mutter aller Filme
von Jim Abrahams
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1:05 Uhr |
Kabel eins
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Mittwoch, 8.1.2020
Zwei Tage, eine Nacht von Jean-Pierre und Luc Dardenne mit Marion Cotillard, Fabrizio Rongione und Catherine Salée, 22:10 Uhr auf Arte
Wie viele Genrestreifen trägt auch dieser Autorenfilm seine Deadline im Titel. Der von Marion Cotillard gespielten Arbeiterin Sandra droht in ihrer Firma der Rauswurf. Ihr bleiben nur zwei Tage und eine Nacht, um ihre Kolleg*innen von ihrem Verbleib zu überzeugen. Dafür müssten sie jeweils auf 1000 Euro Prämie verzichten. Dieses 2014 erschienene, zigfach preisgekrönte Drama ist ein weiteres Beispiel für die Meisterschaft der Brüder Dardenne, mit subtil inszenierten Milieustudien den Finger in die Wunde des kapitalistischen Wirtschaftssystems zu legen.
von Tony Scott | 20:15 Uhr |
Kabel eins
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The Fog - Nebel des Grauens
von John Carpenter
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23:15 Uhr |
ZDF neo
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Donnerstag, 9.1.2020
8 Frauen von François Ozon mit Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Béart, Danielle Darrieux, Fanny Ardant, Firmine Richard, Virginie Ledoyen, Ludivine Sagnier, 1:25 Uhr auf Arte
François Ozons Filme sind eine Wundertüte – vom hyperstilisierten, modernen Märchen (Ein kriminelles Paar) über subtile Dramen (Unter dem Sand, 5X2 – Fünf mal zwei, Die Zeit die bleibt) bis zu Erzähl- und Genreexperimenten (Swimming Pool, In ihrem Haus, Der andere Liebhaber) ist beim 1967 geborenen Vielfilmer alles drin. 2002 versammelte er die Crème de la Crème französischer Schauspielkunst in einem mörderischen Musical. In bester Agatha-Christie-Manier soll in einem Landhaus in den 1950ern der Mord am Hausherrn aufgeklärt werden. Herrlich grotesk und mit einem außergewöhnlichen „Gastauftritt“ einer bereits verstorbenen Grande Dame des Kinos.
Scarface
von Brian De Palma
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23;15 Uhr |
ZDF neo
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von Theodore Melfi | 23:25 Uhr |
WDR
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Freitag, 10.1.2020
Bin ich schön? von Doris Dörrie mit Senta Berger, Gottfried John, Iris Berben, Suzanne von Borsody, Uwe Ochsenknecht, Maria Schrader und Franka Potente, 21:30 Uhr auf One
Die Frage, die sich Menschen bis heute leider viel zu häufig stellen, diente Doris Dörrie (Männer, Kirschblüten – Hanami) 1998 als Titel dieses Episodenfilms. Die Vorlage war Dörries eigene Kurzgeschichtensammlung. In der Adaption verwebt die Regisseurin und Drehbuchautorin die Schicksale von 16 Figuren zwischen München und Sevilla. Ein tragikomischer, tiefgründiger Beziehungsreigen.
Der große Eisenbahnüberfall (1903) von Edwin S. Porter mit A. C. Abadie, Gilbert M. ‚Broncho Billy‘ Anderson und George Barnes, 00:50 Uhr auf BR
Keine 15 Minuten lang und doch unvergessen. Um The Great Train Robbery, so der Originaltitel, kommt kein Filmseminar herum. Porters Streifen gilt als erster Western, der die Motive des Genres (Verbrechen, Verfolgung, Showdown) entscheidend prägen sollte. Mittels Parallelmontage und Jump Cuts dynamisch erzählt, riss besonders der Schluss das Publikum von den Sitzen. Darin schießt Justus Barnes direkt in die Kamera, eine Szene, die später unter anderem Martin Scorsese in GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia zitierte.
Der Marshall
von Henry Hathaway
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22:50 Uhr |
BR
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von Pawel Pawlikowski | 00:00 Uhr |
Sat1
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Samstag, 11.1.2020
(500) Days of Summer von Marc Webb mit Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel und Chloë Grace Moretz, 20:15 Uhr auf ServusTV
Keine Lust mehr auf zuckersüße Liebesgeschichten mit Sahnehäubchen und Kirsche obendrauf? Mit seinem Langfilmdebüt gelang Musikvideoregisseur Marc Webb 2009 ein bittersüßer Indie-Hit. Die Beziehung zwischen dem von Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel gespielten Paar wird mit allen Aufs und Abs geschildert. Eine kreativ inszenierte Love Story ohne Happy End.
Das große Krabbeln
von John Lasseter
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20:15 Uhr |
Disney Channel
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von Helmut Käutner | 20:15 Uhr |
SWR
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von Jodie Foster | 20:15 Uhr |
VOX
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Out of Sight
von Steven Soderbergh
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20:15 Uhr |
ZDF neo
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Familie Jones - Zu perfekt um wahr zu sein
von Derrick Borte
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21:45 Uhr |
One
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von Mary Harron | 22:05 Uhr |
ZDF neo
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von Luc Dardenne | 1:00 Uhr |
MDR
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von John Michael McDonagh | 2:20 Uhr |
MDR
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Sonntag, 12.1.2020
Blau ist eine warme Farbe von Abdellatif Kechiche mit Adèle Exarchopoulos, Léa Seydoux und Salim Kechiouche, 23:30 Uhr auf 3sat
Mit der Verfilmung von Julie Marohs Graphic Novel Le bleu est une couleur chaude landete Abdellatif Kechiche 2013 einen Riesenhit. Seine intensive Liebesgeschichte zwischen der Schülerin Adèle (Adèle Exarchopoulos) und der Studentin Emma (Léa Seydoux) kam bei Publikum und Presse gleichermaßen gut an. Bei den Filmfestspielen in Cannes gab es die Goldene Palme, die zum ersten Mal ausdrücklich auch an die beiden Hauptdarstellerinnen ging. Maroh indes war mit der Darstellung von Homosexualität und mit den expliziten Sexszenen der Adaption nicht einverstanden. Was daran kritikwürdig ist, könnt ihr hier nachlesen.
The Village - Das Dorf
von M. Night Shyamalan
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20:15 Uhr |
Arte
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von Peter Landesman | 20:15 Uhr |
Super RTL
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Tucker - Ein Mann und sein Traum
von Francis Ford Coppola
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20:15 Uhr |
Tele5
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Jabberwocky
von Terry Gilliam
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22:00 Uhr |
Arte
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von Robert Zemeckis | 22:30 Uhr |
Sat1
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von Chris Kraus | 22:30 Uhr |
SWR
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