Die TV-Schau: 3.2.2020 bis 9.2.2020

Ein Beitrag von Falk Straub

Unsere allwöchentliche Orientierungshilfe kann in dieser Woche mit Filmen von Ingmar Bergman, James Gray, David Fincher und vielen anderen mehr aufwarten.

Meinungen
Filmstill zu Schreie und Flüstern
Schreie und Flüstern (1972) von Ingmar Bergman

 

Montag, 3.2.2020

 

Schreie und Flüstern von Ingmar Bergman mit Harriet Andersson, Kari Sylwan, Ingrid Thulin und Liv Ullmann, 21:55 Uhr auf Arte 

 

Nach einigen weniger beachteten Filmen meldete sich Ingmar Bergman mit Schreie und Flüstern 1972 risikoreich auf der internationalen Bühne zurück. Denn der Schwede steckte seine eigenen Ersparnisse in die Finanzierung dieses kammerspielartigen Historiendramas über eine im Sterben liegende Frau und ihr schwieriges Verhältnis zu ihren Schwestern. Der Mut wurde mit fünf Oscarnominierungen und einem Oscargewinn für Kameramann Sven Nykvist belohnt, der die innere Verfasstheit der Frauen in leuchtende Rottöne kleidet. Filmkritiker Roger Ebert beschrieb den Film seinerzeit als anders als alles, was er bis dahin gesehen habe, und urteilte: „hypnotisch, verstörend, erschreckend“. 

Weitere TV-Tipps für heute:
von von John Patrick Shanley 20:15 Uhr Uhr
Arte
Speed
von von Jan de Bont
20:15 Uhr Uhr
Kabel eins
von von Benoît Jacquot 20:15 Uhr Uhr
One
Mädchen im Schaufenster
von von Luciano Emmer
00:00 Uhr Uhr
HR

 

Dienstag, 4.2.2020

 

PUSH – Für das Grundrecht auf Wohnen von Fredrik Gertten, 21:45 Uhr auf Arte

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„PUSH — Für das Grundrecht auf Wohnen“ (c) Mindjazz Pictures

Die Mieten in den Großstädten steigen. Was sich dagegen tun lässt, zeigt der Schwede Fredrik Gertten. Er folgt der UN-Sonderberichterstatterin Leilani Farha bei ihrem Kampf für ein Menschenrecht auf Wohnen. Ein aufschlussreicher Film, der gemeinsame Strukturen rund um den Globus aufzeigt, die weit über das Problem der Gentrifizierung hinausreichen. Unsere Kollegin Bianka Piringer meint: „Der Dokumentarfilm bleibt in seinem Charakter einer Zusammenschau und Übersicht zwangsläufig auch oberflächlich. Aber er schafft es, die komplizierte und trockene Materie nahe ans Leben heranzuführen“. 

Weitere TV-Tipps für heute:
von von David und Stéphane Foenkinos 20:15 Uhr Uhr
ServusTV
Cool Runnings
von von Jon Turteltaub
22:00 Uhr Uhr
Disney Channel
von von James Gray 22:15 Uhr Uhr
ServusTV

 

Mittwoch, 5.2.2020

 

Zodiac – Die Spur des Killers von David Fincher mit Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr. und Mark Ruffalo, 23:10 Uhr auf Kabel eins

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„Zodiac — Die Spur des Killers“ (c) Warner Bros.

Als Regisseur und Produzent steht David Fincher für düstere Stoffe, gern mit einem entscheidenden Twist. Filme wie Sieben (1995), Fight Club (1999) oder jüngst Gone Girl (2014), Musikvideos für die Bands A Perfect Circle und Nine Inch Nails und Serien wie House of Cards und Mindhunter zählen zu seinem umfangreichen Werk. 2007 nahm sich Fincher der Jagd auf den berühmt-berüchtigten Zodiac-Killer an. Dessen Identität ist bis heute nicht ermittelt. Dementsprechend ungewöhnlich, zumindest für Finchers Verhältnisse, ist dieser Film. Nicht nur ein Krimi, sondern ein Drama über professionelle und Hobby-Ermittler, deren Leben über den Ermittlungen zerbrechen. Für Owen Gleiberman von Enterainment Weekly nehmen die zweieinhalb packenden Stunden gar „die Qualität eines Traumes“ an.

Weitere TV-Tipps für heute:
von von Cordula Kablitz-Post 20:15 Uhr Uhr
Arte
von von François Ozon 22:55 Uhr Uhr
Arte
von von Mick Jackson 00:20 Uhr Uhr
BR

 

Donnerstag, 6.2.2020

 

Arrival – Warum sind sie hier? von Denis Villeneuve mit Amy Adams, Jeremy Renner und Forest Whitaker, 20:15 Uhr auf VOX 

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„Arrival“ (c) Sony Pictures Germany

Der Frankokanadier Denis Villeneuve hat sich aus der Arthouse-Ecke an die Spitze des anspruchsvollen Blockbuster-Kinos gearbeitet. Derzeit schließt er die Neuverfilmung von Frank Herberts Dune (1965) ab. Davor verpasste er Philip K. Dicks Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (1968) mit Blade Runner 2049 (2017) eine Fortsetzung. Und noch ein Jahr früher gab er dem Alien-Invasions-Film neue Impulse. Statt des obligatorischen Militärs steht in Arrival eine von Amy Adams gespielte Linguistin bei der Kontaktaufnahme mit außerirdischem Leben im Mittelpunkt. Über das achtfach oscarnominierte Scifi-Drama urteilte Stephanie Zacharek vom New Yorker Nachrichtenmagazin TIME: „eine jener Unternehmungen, in denen Kameraführung, Sounddesign und Filmmusik sowie die Spezialeffekte zu einem nahtlosen, organischen Ganzen verschmelzen.“ 

Weitere TV-Tipps für heute:
von von Frank Oz 20:15 Uhr Uhr
ServusTV
von von Oliver Kienle 22:45 Uhr Uhr
Arte
von von Felix Moeller 23:15 Uhr Uhr
SWR
von von Bennett Miller 23:25 Uhr Uhr
WDR

 

Freitag, 7.2.2020

 

Der kleine Tod von Josh Lawson mit Bojana Novakovic, Josh Lawson, Damon Herriman und Kate Mulvany, 22:25 Uhr auf 3sat

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„Der kleine Tod“ (c) Weltkino

In dieser australischen Ensemblekomödie hat die Nachbarschaft in einem Vorort von Sydney ihre liebe Müh mit der Liebesmüh. Schauspieler Josh Lawson gibt sein Regiedebüt und schaut darin fünf Paaren in lose miteinander verknüpften Episoden beim Koitus über die Schulter. Ein lustvoller Reigen, ungezwungen, mal traurig, mal witzig. Filmkritiker Rex Reed vom Observer fällt folgendes Urteil: „Teils Sex-Handbuch, teils Satire über das Vorstadtleben ist Der kleine Tod frischer und munterer als alles bei Saturday Night Live.“

Weitere TV-Tipps für heute:
von Abel Ferrara 20:20 Uhr Uhr
Tele5
von von Kerstin Ahlrichs 21:00 Uhr Uhr
One
von von Christopher Nolan 22:50 Uhr Uhr
Pro7
von von Daniel Ragussis 22:55 Uhr Uhr
Tele5

 

Samstag, 8.2.2020

 

Axolotl Overkill von Helene Hegemann mit Jasna Fritzi Bauer, Arly Jover, Barbara Philipp und Mavie Hörbiger, 22:00 Uhr auf 3sat 

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„Axolotl Overkill“ (c) Constantin Film Verleih

Bereits als Jugendliche legte Helene Hegemann ihr rund 40-minütiges Spielfilmdebüt Torpedo (2008) vor. Nach ihrem Romandebüt Axolotl Roadkill (2010) galt die 1992 geborene Künstlerin als Wunderkind, bevor Plagiatsvorwürfe laut wurden. Sieben Jahre später hat sie ihren eigenen Roman fürs Kino adaptiert und die Geschichte um eine sechzehnjährige Schulschwänzerin, die sich ins Berliner Nachtleben stürzt, in eine audiovisuelle Herausforderung fürs Publikum überführt. Unser Kollege Andreas Köhnemann fasste diese diese kinematografische Tour de Force in folgendem Wort zusammen: „Bäm!“

Weitere TV-Tipps für heute:
von von Laura Lackmann 20:15 Uhr Uhr
3sat
Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis
von von Edgar Wright
20:15 Uhr Uhr
RTL II
von von Derek Cianfrance 20:15 Uhr Uhr
ServusTV
von von Oriol Paulo 20:15 Uhr Uhr
Tele5
von von Álex de la Iglesia 22:25 Uhr Uhr
Tele5
von von Jonathan Demme 22:25 Uhr Uhr
ZDF neo
von von Ruben Fleischer 22:35 Uhr Uhr
RTL II
Lebe lieber ungewöhnlich
von von Danny Boyle
23:30 Uhr Uhr
RBB

 

Sonntag, 9.2.2020

 

Wonder Woman von Patty Jenkins mit Gal Gadot, Chris Pine, Connie Nielsen und Robin Wright, 20:15 Uhr auf Pro7

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„Wonder Woman“ (c) Warner Bros

So schwerfällig viele Filme des DC-Universums daherkommen, eines haben sie der locker-leichten Konkurrenz von Marvel voraus: den ersten Solofilm mit einer Superheldin. Knappe zwei Jahre, bevor Brie Larson als Captain Marvel (2019) über die Leinwand flog, schlug Gal Gadot als Amazonen-Prinzessin Diana zu. Patty Jenkins, die nach ihrem beeindruckenden Langfilmdebüt Monster (2003) mehr als ein Jahrzehnt auf ihren nächsten Kinofilm warten musste, legte damit den kommerziell erfolgreichsten Realfilm vor, bei dem eine Frau auf dem Regiestuhl saß. Diese Origin Story, in der sich Wonder Woman durch den Ersten Weltkrieg kämpft, veranlasste Kino-Zeit-Chefredakteurin Beatrice Behn zu folgender Aufforderung: „Mehr davon! Mehr Frauen, mehr Diversität, mehr SuperheldInnen-Filme, die sich Komplexitäten annehmen.“ 

Weitere TV-Tipps für heute:
Lautlos wie die Nacht
von von Henri Verneuil
20:15 Uhr Uhr
Arte
Blue Steel
von von Kathryn Bigelow
20:15 Uhr Uhr
Tele5
von von Brian De Palma 22:20 Uhr Uhr
Tele5
von von Ethan und Joel Coen 23:15 Uhr Uhr
3sat
von von Debra Granik 23:35 Uhr Uhr
Das Erste
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