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Video on Demand

Die Streaming-Empfehlungen für April 2022

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

Auf Netflix wird gerockt, bei Amazon Prime wird durch die Zeit gereist und bei MUBI tauchen wir in die Orientierungslosigkeit ein.

Meinungen
Tipps April 2022

Empfehlungen für MUBI

Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen

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Das Doku-Drama über eine deutsche Journalistin, die auf Recherchereise in Griechenland einer jungen Aktivistin aus Berlin begegnet, ist ein Gemeinschaftswerk von Marita Neher, die aus dem Dokumentarfilm-Bereich kommt, und Tatjana Turanskyj, die schon sowohl im Dokumentarischen als auch im Fiktionalen tätig war und zu den Begründerinnen von Pro Quote Regie gehört. Die beiden Filmemacherinnen bezeichnen ihre Schöpfung als „Essayfilm, getarnt als Roadmovie.“ Es gibt einerseits inszenierte Passagen, deren Dialoge gemeinsam mit den beiden Hauptdarstellerinnen Nina Kronjäger und Anna Schmidt entwickelt wurden, und andererseits improvisierte Szenen, die mit den Leuten vor Ort entstanden.

Ab dem 04. April verfügbar.

 

Giraffe

In der deutsch-dänischen Co-Produktion, dem zweiten Langfilm der Drehbuchautorin und Regisseurin Anna Sofie Hartmann, dokumentiert eine Frau die Häuser und Menschen auf Lolland, die einem großen Bauprojekt weichen müssen. Auf feinfühlige und ruhige Weise erzählt das Werk von Orten und Erinnerungen – wie etwas zum einen vergänglich und flüchtig ist und zum anderen doch ewige Spuren hinterlässt. So liest die Protagonistin Dara (Lisa Loven Kongsli) in einer Szene dem polnischen Arbeiter Lucek (Jakub Gierszał) aus Rebecca Solnits A Field Guide to Getting Lost vor – einer Abhandlung über die „Kunst, sich zu verlieren“ (wie es im Deutschen heißt).

Ab dem 05. April verfügbar.

 

The Rider

The Rider, (c) weltkino

2021 wurde die in Peking geborene Chloé Zhao für das dokumentarisch anmutende Roadmovie Nomadland als beste Regisseurin ausgezeichnet; zudem wurde das Werk als bester Film prämiert – und auch Hauptdarstellerin Frances McDormand mit einer Trophäe bedacht. Bereits mit ihrer Vorgängerarbeit, dem Neo-Western The Rider (2017), hatte sie, insbesondere auf Festivals, Aufmerksamkeit erregt. Auch hier vermischen sich dokumentarische und fiktive Elemente; im Zentrum steht ein junger indianischer Pferdetrainer (Brady Jandreau), der nach einem Unfall beim Rodeo das Reiten aufgeben muss.

Ab dem 08. April verfügbar.

 

Mommy

Großes Drama! Gewaltige Gefühlsexplosionen! Der frankokanadische Autorenfilmer Xavier Dolan ist in seinem 134-minütigen Werk ganz in seinem Element – und gewann hierfür im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2014 den Preis der Jury. Er erzählt von einer Mutter (Anne Dorval), einem hyperaktiven Teenager-Sohn (Antoine Olivier Pilon) und einer traumatisierten Lehrerin (Suzanne Clément). Mit visuellem Einfallsreichtum, grandiosem Musikeinsatz und intensivem Schauspiel nimmt uns der Regisseur mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, an deren Ende Born to Die von Lana Del Rey erklingt.

Ab dem 10. April verfügbar.

 

Empfehlungen für Netflix

Bohemian Rhapsody

Dramaturgisch ist das Biopic über die britische Rockband Queen und den Leadsänger Freddie Mercury recht konventionell geraten. Bemerkenswert ist jedoch, wie die Entstehung einzelner Songs vermittelt wird – zum Beispiel wenn sich das Quartett aufs Land zurückzieht, um dort das titelgebende Album aufzunehmen, in dem Opern-Elemente eingebaut und Ton-Experimente gewagt werden. Als Rahmen der Erzählung dient der Live-Aid-Auftritt im Londoner Wembley-Stadion im Jahre 1985, der perfekt rekonstruiert wird. In der Hauptrolle gelingt es dem Oscar-prämierten Rami Malek, die Energie von Mercury zum Ausdruck zu bringen, wenn dieser etwa bei Konzerten mit der Menge interagiert. Zugleich verkörpert er überzeugend die einzigartige Mischung aus Schüchternheit und flamboyanter Furchtlosigkeit, die den Sänger zur Ikone machte.

Seit dem 01. April im Programm.


The Bubble

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Oktober 2020, wir befinden uns am Drehort des Monster-Trashs „Cliff Beasts 6“ irgendwo in England. Der Film soll den Leuten in finsteren Pandemiezeiten ein bisschen Eskapismus bringen. Doch dann geraten die Dinge am Set immer mehr außer Kontrolle. Mit einer beachtlichen Riege an Stars, darunter David Duchovny, Pedro Pascal und Kate McKinnon, legt Comedy-Experte Judd Apatow eine Showbiz-Satire vor. Der Trailer lässt auf eine wilde Mischung aus Wortwitz, Slapstick und CGI hoffen.

Seit dem 01. April im Programm.

 

Anatomie eines Skandals

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Der 1956 geborene Serienschöpfer David E. Kelley zählt seit vielen Dekaden zu den Top-Autoren im Business. Er steht hinter TV-Erfolgen wie Ally McBeal (1997-2002) und Boston Legal (2004-2008) – und konnte auch im Streaming-Zeitalter mit Miniserien wie Big Little Lies (2017-2019) und The Undoing (2020) für Furore sorgen. Nun ist er Teil des Teams einer sechsteiligen Serie, die sich einem Skandal in der britischen Elite widmet: Das privilegierte Leben von Sophie (Sienna Miller) droht zerstört zu werden, als ihrem politisch aktiven Gatten James (Rupert Friend) ein Verbrechen vorgeworfen wird.

Ab dem 15. April im Programm.

 

Das weiße Rauschen

Mit äußerst geringem Budget (42.000 DM!) realisierte der 1970 geborene, österreichische Regisseur Hans Weingartner im Jahre 2001 sein Langfilmdebüt, entstanden als Diplomfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln. Das Werk, das unter anderem von John Cassavetes und Lars von Trier inspiriert wurde und sich an der Dogma-95-Bewegung orientiert, handelt von einem jungen Mann, der an Schizophrenie erkrankt. In der Hauptrolle glänzt Daniel Brühl. Nach der Premiere auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis konnte das Charakterdrama zahlreiche Auszeichnungen abräumen.

Ab dem 15. April im Programm.

 

Empfehlungen für Amazon Prime

All The Old Knives

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Einst arbeiteten sie zusammen beim CIA und waren ein Liebespaar, nun treffen sie sich nach Jahren wieder zu einem Dinner in einem US-Kleinstadt-Restaurant: Henry (Chris Pine) und Celia (Thandiwe Newton) diskutieren dabei nicht nur über ihre gescheiterte Beziehung, sondern auch über eine aus dem Ruder gelaufene Flugzeug-Entführung, die in der Nacht, in der sie sich trennten, stattfand. Das Treffen des Ex-Paares nimmt ein paar unerwartete Wendungen … Die Adaption des gleichnamigen Romans von Olen Steinhauer wurde von dem Dänen Janus Metz in Szene gesetzt.

Ab dem 08. April verfügbar.

 

Tenet

Wie schon in vielen seiner Arbeiten, etwa Memento (2000), Inception (2010) oder Interstellar (2014), befasst sich der in London geborene Regisseur und Drehbuchautor Christopher Nolan hier abermals mit dem Thema Zeit. Er schildert eine klassische Agenten-Story mit einem (namenlosen) Protagonisten, der die Welt retten muss – und fügt Mindfuck-Elemente hinzu, die eine Mischung aus Actionthriller und Science-Fiction ergeben. Kämpfe und Autoverfolgungsjagden erhalten durch die fantastischen Plot-Bestandteile einen zusätzlichen Reiz – wenn etwa ein Auto rückwärts auf dem Highway rast. John John David Washington und Robert Pattinson machen ihre Sache gut; die Zeichnung der Figuren und deren Welt hätte indes noch etwas präziser ausfallen können.

Ab dem 17. April verfügbar.

 

Beflügelt – Ein Vogel namens Penguin Bloom

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Eine Frau leidet nach einem Unfall unter Depressionen – und überwindet diese dank eines ungewöhnlichen Hausgastes: einer flugunfähigen Elster. Der Plot mag nach allzu kuscheliger Hollywood-Fiktion klingen, beruht aber auf einer wahren Geschichte. In dem autobiografischen Bestseller Penguin Bloom – Der kleine Vogel, der unsere Familie rettete dokumentierte der Fotograf Cameron Bloom (zusammen mit dem australischen Autor Bradley Trevor Greive), wie die Familie Bloom eine aus dem Nest gefallene Elster bei sich aufnahm – und wie die nach einem Sturz querschnittgelähmte Ehefrau und dreifache Mutter Sam eine Beziehung zu dem verletzten Tier entwickelte. Das Ergebnis ist einnehmend – nicht zuletzt dank der wandlungsfähigen Naomi Watts und dem übrigen Ensemble.

Ab dem 19. April verfügbar.

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