06.03.2018: Legendenbildung

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Winnie - Bild
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In seinem Dokumentarfilm Winnie befasst sich der französische Regisseur Pascale Lamche mit Winnie Madikizela-Mandela, Nelson Mandelas Ehefrau. Vor allem interessiert ihn ihr eher schlechter Ruf — und ob er gerechtfertigt ist.

Während Nelson Mandela oft als eine Art Heiliger dargestellt wird, gilt die Frau, die 38 Jahre lang mit ihm verheiratet war und einst als „mother of the nation“ bezeichnet wurde, als jemand, dem auf dem Weg zum Ziel alle Mittel recht sind. Lamche empfindet in chronologischer Reihenfolge ihre Geschichte nach, von der Eheschließung 1958 über die Haft Mandelas, in der Winnie das Anliegen des ANC vertrat. Historisches und neu gedrehtes Filmmaterial aus Südafrika verbindet er mit Interviews, die er mit ihr führen durfte und einem jazzigen Score. Dabei sollte man nicht alles in Winnie für bare Münze nehmen. Oftmals verschwimmen historische Fakten mit unscharfen Erinnerungen und Analysen hinter der gegenseitigen Höflichkeit der Interviewpartner. Winnie ist ein Film, der vor allem zur Legendenbildung beiträgt.

Winnie von Pascale Lamche, 23:00 Uhr auf Arte

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