21.07.2018: Satire oder Tragödie?
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Für Der Krieg des Charlie Wilson musste Regisseur Mike Nichols das tatsächliche Leben des ehemaligen US-Kongressabgeordeneten Charlie Wilson gar nicht mehr allzu arg verfremden, um daraus die abstruseste Politsatire zu basteln.
Die 1980er Jahre: Charlie Wilson (im Film dargestellt von Tom Hanks) ist ein Playboy, gerissener Geschäftsmann und so ganz nebenbei eben auch texanischer Abgeordneter. Er versteht es Bekanntschaften zu machen, Gefälligkeiten auszutauschen. Eine dieser Bekanntschaften ist die als Antikommunistin bekannte Millionärin Joanne Herring (Julia Roberts). Sie benutzt Wilson, um heimlich Afghanistan im Kampf gegen die Russen zu unterstützen. „Das haben wir uns nicht ausgedacht,“ hieß es in einem der Trailer zu Der Krieg des Charlie Wilson und man weiß tatsächlich nicht, wer hier die größte Arbeit hatte: der Journalist George Crile, der die Geschichte recherchierte oder das Team um Mike Nichols (Drehbuch: Aaron Sorkin), das den Materialberg auf Filmlänge zusammenkürzte. Allzu nah bei den historischen Fakten ist das Werk am Ende trotzdem nicht mehr — gerade deswegen stellt es eine wichtige Frage, die Matthias Dell im Freitag pointiert formulierte: „Kann man eine Tragödie als süffige Heldengeschichte erzählen?“
Der Krieg des Charlie Wilson von Mike Nichols mit Tom Hanks, Julia Roberts und Philip Seymour Hoffman, 21:35 Uhr auf ZDFneo
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