02.04.2018: Kitsch und Kommerz

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Was diese Frau so alles treibt/Pulverdampf und heiße Lieder
Was diese Frau so alles treibt/Pulverdampf und heiße Lieder

In insgesamt einunddreißig Spielfilmen trat Elvis Presley, der King of Rock’n’Roll im Laufe seiner Karriere auf. Der allererste davon war Pulverdampf und heiße Lieder, im Originaltitel bekannt als Love Me Tender.

In Pulverdampf und heiße Lieder kehren drei Brüder nach Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs in ihre Heimat im Süden zurück. Vor allem Vance (Richard Egan) freut sich: er will so schnell wie möglich seine Verlobte Cathy (Debra Paget) heiraten. Zuhause angekommen muss er jedoch feststellen, dass alle die Brüder für tot hielten. Cathy hat mittlerweile Clint (Presley) geheiratet, ihren musikalischen jüngsten Bruder. Ein melancholischer Western, ein männliches Melodrama. Viele mögen über den Schluss kichern, in dem Presleys Figur noch einmal seinen Hit „Love Me Tender“ singen darf. Aber wenn man sich von dem Gedanken an Kitsch und Schmalz löst, kommt darin unendliches Leid und die Tragik zum Ausdruck, die Elvis Presley Jahre später auch außerhalb seiner Filme einholen sollte.

Pulverdampf und heiße Lieder von Robert D. Webb mit Elvis Presley, Richard Egan und Debra Paget, 16:15 Uhr auf Servus TV

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Eine Vollbluthausfrau wird über Nacht zum Fernsehstar — in Was diese Frau so alles treibt brachten Doris Day und James Garner 1963 das traditionelle Familienbild ins Wanken.

Oder besser gesagt: Doris Day bemühte sich nach Kräften. In der Komödie von Norman Jewison spielt sie die Ehefrau eines erfolgreichen Gynäkologen (Garner), die eines Tages eine Rolle als Werbesprecherin für Seife erhält und sich als Naturtalent entpuppt. Nur der Göttergatte ist von ihrem Erfolg nicht entzückt: er will die alte Beverly zurück und dafür ist ihm jedes noch so absurde Mittel recht. Was diese Frau so alles treibt war 1963 ein kommerzieller Hit und weiß auch heute noch zu unterhalten. Aber der Film ist auch als Dokument seiner Zeit hochspannend: nicht nur wegen seiner heute arg altmodisch erscheinenden Einstellung zu Geschlechterrollen. Zum Beispiel hatte sich in den 1960er Jahren der Besitz eines Autos in den USA als Prestigeobjekt des bürgerlichen Lebens durchgesetzt. Daraus schöpft der Film jede Menge Gags: ein Auto im Swimmingpool oder eine Geburt im Taxi.

Was diese Frau so alles treibt von Norman Jewison mit Doris Day, James Garner und Arlene Francis, 20:15 Uhr auf Arte

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