19.07.2018: Ein Geiseldrama als Gesellschaftspanorama

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Gladbeck - Bild
Gladbeck - Bild

Wer hätte das gedacht? Deutschland kann gute Fernsehfilme! Kilian Riedhofs Zweiteiler Gladbeck ist der beste Beweis.

In Gladbeck zeichnet Riedhof noch einmal die zermürbenden Stunden des Gladbecker Geiseldramas vom August 1988 nach. Hans-Jürgen Rösner (hier gespielt von Sascha Alexander Gersak) und Dieter Degowski (Alexander Scheer) überfielen damals eine Gladbacher Filiale der Deutschen Bank, nahmen mehrere Geiseln und flohen mit ihnen zwei Tage lang quer durch Deutschland und die Niederlande. 3 Todesopfer waren zu beklagen. Gladbeck erzählt die Geschehnisse von damals als beeindruckend detailgetreu ausgestattetes Gesellschaftspanorama: da sind einerseits natürlich die übermüdeten Täter und ihre Opfer. Aber auch ihre Familien, eine völlig von der Situation überforderte Polizei und nicht zuletzt die Medien, die sensationsgierig immer wieder in das Geschehen eingreifen. In seiner Kritik in der Zeit schrieb Klaus Raab sogar über das Geiseldrama: „Wir sehen das Jahr 1988 als eine Geburtsstunde der Gegenwart.“

Gladbeck (1) von Kilian Riedhof mit Sascha Alexander Gersak, Alexander Scheer und Marie Rosa Tietjen, 20:15 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
von Joel Coen 20:15 Uhr
Servus TV
von Florian Eichinger 23:00 Uhr
ZDF
von Goran Radovanovic 23:20 Uhr
Arte
von Kurt Hoffmann 23:30 Uhr
HR
von Francis Lee 23:30 Uhr
RBB
von Nick Read 23:45 Uhr
SWR
von Peter Krüger 00:45 Uhr
Arte
Shaft - Liebesgrüße aus Pistolen
von Gordon Parks
03:35 Uhr
Kabel eins

Meinungen