16.07.2019: Jede freie Leinwand
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Dürr, manisch, beängstigend obsessiv: in Dan Gilroys Nightcrawler spielt Jake Gyllenhaal einen Arbeitslosen, der Karriere als freischaffender Kameramann für US-amerikanische Lokalnachrichten macht.
Nightcrawler heißen die Kameramänner, die nachts in ihren Lieferwagen illegal den Polizeifunk abhören, um als Erste an den Tatorten von Raubüberfällen aufzutauchen, bei Unfällen, Morden oder Wohnungsbränden — immer auf der Jagd nach den nächsten Exklusivbildern. Lou Bloom (Gyllenhaal) ist talentiert auf seinem Gebiet — aber das lockt auch unbekannte Seiten an ihm hervor. Gekonnt inszeniert Dan Gilroy (im Übrigen sonst Drehbuchautor und Bruder von Tony Gilroy) einen düster neonbeschienenen Thriller, in dem sich die Medien ohne Unterlass auf jede freie Leinwand und in jede Nische drängen, und das nicht immer mit lauteren Absichten. Der Nightcrawler ist bei ihm lediglich der unterste Posten einer langen Nahrungskette, das ausführende Organ eines kapitalistischen Systems, das aus Emotionen ein Produkt macht. Dabei ist Gilroy durchaus bewusst, dass er als Regisseur selbst ein Medienschaffender ist.
Nightcrawler von Dan Gilroy mit Jake Gyllenhaal, Rene Russo und Rio Ahmed, 22:40 Uhr auf Tele5
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