09.01.2019: Vom Schrecken erzählen
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Ende des Monats kommt Steven Spielbergs Schindlers Liste noch einmal in die Kinos. Schon heute können wir uns aber auch im TV anschauen wie das filmische Erzählen vom Holocaust sich seit den 1990er Jahren verändert hat.
Filme wie Son of Saul stellen seit einigen Jahren die Konventionen des filmischen Erzählens vom Holocaust auf den Kopf, verpacken ihre von schrecklichen Tatsachen inspirierten Geschichten in spannungsgeladene Genrestoffe. Steven Spielberg hingegen ging ganz klassisch vor, als er 1993 vom deutschen Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson) erzählte, der in Krakau seine jüdischen Arbeiter vor der Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz bewahrte. Spielberg wählte ein distanzierendes Schwarzweiß für seine Hollywoodproduktion, drehte viel an Originalschauplätzen und heimste dafür einen regelrechten Preisregen ein. Zahlreiche Holocaust-Experten kritisierten Schindlers Liste aber auch scharf. Der Film sei ein kitschiges, ein emotionalisierendes Melodram, das den Holocaust trivialisiere, urteilte etwa Shoah-Regisseur Claude Lanzmann.
Schindlers Liste von Steven Spielberg mit Liam Neeson, Ben Kingsley und Ralph Fiennes, 20:15 Uhr auf Kabel eins
von Frédéric Mermoud | 20:15 Uhr |
Arte
|
von Paul Feig | 20:15 Uhr |
Pro7
|
von Alain Guiraudie | 22:25 Uhr |
3sat
|
Good Morning, Vietnam
von Barry Levinson
|
23:35 Uhr |
Kabel eins
|
Meinungen