Tótem ist ein zärtliches Poem über Familie, den Tod und das Erwachsenwerden. Sol (Naíma Sentíes) ist sieben Jahre alt, und ihr Vater liegt im Sterben. Ein letzter Geburtstag soll gefeiert werden. Die mexikanische Großfamilie legt sich mächtig ins Zeug und kann bei aller Betriebsamkeit doch nicht verstecken, dass jeder für sich mit seinen ambivalenten Gefühlen zu kämpfen hat. Um Sol kümmert sich zunächst niemand. Sie streift durch das Haus. Wir verlieren sie aus den Augen wie die Onkel und Tanten. Das Unvermeidliche wird eintreten, und es wird Spuren hinterlassen.

Regisseurin Lila Avilés zeigt, wie die Bindungskräfte einer Familie schwinden. Der drohende Tod von Tona (Mateo Garcia Elizondo) reißt ein Loch in den Zusammenhalt: Er war offensichtlich das Herz der Gemeinschaft. Trotz dieser ernsten, ja schweren Themen, ist Tótem ein leichter, ja beinahe schwebender Film, dem es gar gelingt, einen feinen Humor einzuweben.

Im Kino untergegangen, lohnt das Ausleihen dieses berührenden und lebensbejahenden Film. Überall, wo man Filme leihen kann.