Milla  (Eliza Scanlen) ist 15 Jahre alt. Milla hat Krebs. Es sieht nicht gut aus. Eigentlich hätte sie noch das ganze Leben vor sich. Und sie will nicht mehr warten. Will alles. Liebe, Sturm und Drang und Sex. Dann trifft sie Moses (Toby Wallace). Der kifft, lässt sich treiben und weiß überhaupt nicht, wohin mit seiner Zukunft. Bald schon entspinnt sich eine Liebesgeschichte.

Oh … schon wieder ein Film, in dem eine jugendliche Hauptfigur Krebs hat und sich ein letztes Mal verlieben darf. Gähn! 

Diese Reaktion ist in Anbetracht der Synopsis durchaus angebracht. Beatrice Behn hat jedoch eine treffende Formulierung in ihrer Filmkritik gefunden: Milla Meets Moses ist eher eine Bombe voller Leben, die einschlägt mit der größtmöglichen Wucht und eines niemals nutzt: (Selbst)mitleid. Dieser Film lebt von seinen Figuren, seinem wilden Geist und der innigen Abneigung gegen Kitsch. Selten hat dieses existenzielle Grundsetting derart gut funktioniert, dass man mitgerissen wird und lachen will, während einem die Tränen in die Augen schießen. Ja, schon wieder ein Film, in dem die Hauptfigur Krebs hat. In diesem Film ist es Milla. Und das macht Shannon Murphys Liebesgeschichte so einzigartig.

Milla Meets Moses gibt es derzeit bei Arte in der Mediathek. Bis zum 17. August kann der Film abgerufen werden.