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Ein kleiner Junge hört Klopfen und Stimmen in der Wand. „Knock Knock Knock“ hat zwar keine bahnbrechende Prämisse und wirkt an einigen Stellen nicht rund, ist aber doch gute Unterhaltung.

Knock Knock Knock (2023)

Eine Filmkritik von Rahel Schmitz

Ein interessantes, aber unausgereiftes Erstlingswerk

Horrorfilme mit Kindern in der Hauptrolle sind derzeit en vogue. Die Vorstellung, unzuverlässigen oder gar unverantwortlichen Eltern hilflos ausgeliefert zu sein, liegt im Trend und bietet viel Potenzial für das Genre. Auch „Knock Knock Knock“ schlägt in diese Kerbe. Dabei stellt der Film die Hilflosigkeit des kleinen Peter atmosphärisch und glaubhaft dar – krankt im Gegenzug aber an so manch anderer Stelle.

Der achtjährige Peter (Woody Norman) ist ein schüchternes Kind. In seiner Grundschule ist er der gehänselte Außenseiter; daheim das einsame Einzelkind. Lediglich zu seiner Vertretungslehrerin Miss Devine (Cleopatra Coleman) fasst er Vertrauen. In einer Nacht kurz vor Halloween hört der Junge ein Klopfen, doch seine Eltern (Lizzy Caplan, Anthony Starr) glauben ihm nicht. Fortan wacht er jede Nacht von dem Geräusch auf, bis gar eine Stimme aus der Wand zu ihm spricht. Peter beginnt, auf eigene Faust zu forschen und stößt dabei auf ein finsteres Familiengeheimnis, das mit dem Verschwinden eines Mädchens vor vielen Jahren zusammenhängt.

Cobweb, wie der Film im Original heißt, ist das Regiedebüt von Samuel Bodin. Er fängt in seinem Film stimmungsvolle, ruhige Aufnahme mit weicher Beleuchtung ein. Hinzu kommen surreale Szenen, in denen insbesondere die erwachsenen Figuren merkwürdig handeln. Gemeinsam verdeutlichen diese Aufnahmen Peters kindliche Perspektive des einsamen Außenseiters. Sein permanentes Unwohlsein und seine Angst, die ihn letztlich dazu verleiten, sich der Stimme aus der Wand anzuvertrauen, werden so gebührend in Szene gesetzt. Diese unterschwellig-unheimliche Inszenierung der kindlichen Sichtweise ist die größte Stärke des Films, der leider an vielen anderen Stellen verblasst.

Die Handlung ist zwar spannend erzählt, kann allerdings in wenigen Momenten wirklich überraschen. Ihr fehlt die Tiefe und Substanz; darüber kann auch die wunderbare Inszenierung nicht hinwegtäuschen. Auch schaut der Film sich an vielen Stellen Elemente von Kultklassikern des Horrors ab. Wer sich im Genre auskennt, wird unweigerlich an The Ring, Der Exorzist, The Pact oder auch den recht aktuellen Film Imaginary erinnert werden. Das an sich wäre nicht schlimm, würde der Film den ganzen Referenzen noch eine individuelle Form geben.

An vielen Stellen versucht Knock Knock Knock das auch – verliert sich dann aber in ausgefransten, wenig zielführenden Szenen. Positiv hervorzuheben sind dagegen die Leistungen der Darstellenden. Insbesondere Lizzy Caplan und Anthony Starr als Peters emotionslose Eltern wissen zu überzeugen – und in gezielt überdrehten Momenten zu verstören. Woody Norman wiederum brilliert als gehänselter und vernachlässigter Junge.

Unterm Strich ist Knock Knock Knock ein kurzweiliger, aber unrunder Film. Das Drehbuch hätte etwas mehr Schliff benötigt und die Regiearbeit ein wenig zielgerichteter sein dürfen. Dennoch dürfen wir gespannt bleiben, was Samuel Bodin nach diesem Erstlingswerk noch präsentieren wird.

 

Knock Knock Knock (2023)

Es ist der ultimative Albtraum für jedes Kind: Der achtjährige Peter (Woody Norman) wird jede Nacht von einem unheimlichen Klopfen hinter den Wänden seines Zimmers aus dem Schlaf gerissen. Seine Eltern (Lizzy Caplan und Antony Starr) behaupten jedoch, er würde sich die seltsamen Geräusche nur einbilden. Einzig und allein seine Klassenlehrerin (Cleopatra Coleman) scheint Peter zu glauben und versucht ihm Mut zu machen. Als der verängstigte Junge beginnt, dem Ursprung des Klopfens auf den Grund zu gehen, entdeckt er, dass seine Eltern ein schreckliches Geheimnis vor ihm verbergen.

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