Für seinen dritten Spielfilm besorgte sich der ehemalige Fotograf Anton Corbijn Fördergelder aus Hamburg und Schleswig-Holstein und drehte seinen Thriller in Hamburg und mit viel deutscher Beteiligung.

Und so kommt es, dass in einer englischsprachigen John-le-Carré-Verfilmung plötzlich Daniel Brühl, Nina Hoss und Kostja Ullmann auftauchen und der Score von Corbijns Freund Herbert Grönemeyer stammt. In A Most Wanted Man gerät ein russischstämmiger Tschetschene (Grigoriy Dobrygin) ins Visier einer deutschen halboffiziellen Spionageeinheit unter Günther Bachmann (Philip Seymour Hoffman in seiner letzten Rolle) und der CIA-Außenstelle unter Martha Sullivan (Robin Wright) und ist, ehe er sich versieht, der meistgesuchte Mann der Welt. Anton Corbijn ist ein atmosphärischer, hervorragend bebilderter Film gelungen, dem es statt um Spannungsmomente eher darum geht Menschen unter extremem Druck zu zeigen und der ein Jahr nach dem NSA-Skandal die richtigen Fragen über die Arbeit der Geheimdienste stellte.

A Most Wanted Man von Anton Corbijn mit Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams und Willem Dafoe, 20:15 Uhr auf Arte