Es gibt Filme, die verschwinden hinter ihren berüchtigten Szenen: Ja, Scanners ist der Film mit dem explodierenden Kopf. Bis heute sieht das unglaublich realistisch aus. Der Aufwand, den Regisseur David Cronenberg und sein Team betrieben haben, ist bis heute legendär. Keine Computertricks sind da am Werk. Alles praktische Effekte. Ein tolles Making-of zeigt, wie das am Anfang der 80er gemacht wurde.

Diese blutrünstige Szene ist aber nur ein Aspekt, der Scanners bis heute zu einem großartigen Film macht. Im Gesamtwerk des kanadischen Regisseurs gerne mal vergessen, erzählt der Film von geistiger Verbundenheit und tödlichen Kräften, die zur Gefahr für die Menschheit werden: X-Men ist Kindergarten im Vergleich zur düsteren Mutantengeschichte, die uns Cronenberg auftischt. Es ist vielleicht auch der konventionellste Film des Kanadiers – was der Spannung keinen Abbruch tut.

Unter den Menschen leben sogenannte Scanner, die telekinetische Kräfte besitzen und allein mit der Kraft ihrer Gedanken töten können. Natürlich interessieren sich finstere Gestalten für diese Mutanten, wollen damit die Welt beherrschen. Dagegen formiert sich – Überraschung –  selbstverständlich Widerstand. 

So unspektakulär die Geschichte auch klingen mag, so mitreißend beleuchtet Cronenberg durch die Genrebrille die sozialen Möglichkeiten, zu denen diese Gabe führt, die auch eine Belastung ist: Man kann beispielsweise die Gedanken fremder Menschen lesen. Und das will man nun wirklich nicht. 

Scanners gibt es bei MUBI.