Popmusik ist immer auch Verführung: eine Anregung zum Träumen, aber mitunter auch sexistischer Körperverkauf. Immer noch gilt: Sex sells. Die Frage, die bleibt: Wer verführt hier eigentlich wen? Sind die Popsternchen nicht selbst verführte Produkte einer Maschine, die so viel mächtiger ist, als der einzelne Mensch? Wer hat in diesem Geschäft das Sagen? Welche Abgründe schlummern hinter dem Glanz und dem Ruhm?

Die HBO-Serie The Idol geht diesen Fragen auf den Grund. Nachdem Jocelyn (Lily-Rose Depp) einen Nervenzusammenbruch erlitt, der ihre letzte Tournee zum Scheitern gebracht hat, ist sie fest entschlossen, ihren rechtmäßigen Status als größter und sexiester Popstar Amerikas zu behaupten. Dabei gerät sie unter die Fittiche des zwielichtigen Nachtclub-Impresario Tedros (Abel „The Weeknd“ Tesfaye), bei dem sich noch zeigen muss, welche Absichten er eigentlich verfolgt.

Showrunner ist Sam Levinson. Eine Recherche des Rolling Stone machte kürzlich chaotische Produktionsbedingungen öffentlich. Außerdem werden Quellen zitiert, die befürchten, The Idol sei unter der Hand des Euphoria-Machers zu ausbeuterischer Leidenspornografie verkommen, weil Levinson die Düsternis seiner vorherigen Erfolgsserie unbedingt noch habe toppen wollen.