Ein Jahr ist es erst her, seit die 12-jährige Kanna ihre Mutter verloren hat. Äußerlich schlägt sie sich gut, lacht mit ihren Mitschülerinnen und trainiert für den Schulmarathon. Innerlich jedoch fühlt Kanna sich oft einsam und traurig. Deswegen hat sie auch einen besonders verletzlichen Moment, als sie im Tempel betet — und plötzlich die Zeit stillzustehen scheint. Von einem sprechenden Kaninchen erfährt Kanna, dass sie die Nachfahrin eines alten Göttergeschlechts ist und sich auf eine lange Reise zu den Gottheiten Japans begeben muss.

Takana Shirais Anime Child of Kamiari Month hat anfangs etwas Schwierigkeiten seinen Rhythmus zu finden. Er schielt auf die magisch emotionalen Welten der Studio-Ghibli-Produktionen, gleichzeitig aber auch auf die von extremen Wetterlagen inspirierten Animationen der Makoto-Shinkai-Filme (Weathering With You). Dennoch: Besonders wer ein Faible für die Dämonen, Naturgeister und Gottheiten Japans zwischen Volksglauben und Shintoismus hat, wird sich Child of Kamiari Month nur schwer entziehen können. Ein bezaubernder kleiner Anime über den Umgang mit Trauer, Depressionen und den langen Weg zu sich selbst.

Child of Kamiari Month ist verfügbar auf Netflix.