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Das Kino über die Jahrzehnte hinweg

Ein Beitrag von Redaktion

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Filmstill zu 2001: A Space Odyssey (1968)
2001: Odyssee im Weltraum (1968) von Stanley Kubrick

Die Filmwelt hat sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder stark verändert. So wurden neue Themen aufgegriffen und technische Entwicklungen sorgten etwa dafür, dass Filmfans spannende Neuheiten erleben durften. Dabei hat jede Dekade eine Reihe von Streifen hervorgebracht, die allesamt als besonders gelten.

Filme der 60er-Jahre

Die 1960er Jahre lassen sich weltweit als eine Zeit des Umbruchs bezeichnen. Denkt man heute an dieses Jahrzehnt zurück, kommen einem vielleicht zunächst gesellschaftliche Veränderungen in den Sinn. Die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA, die Hippie-Bewegung oder auch der psychedelische Lifestyle. Wie auch Musik, die diese Epoche begleitete — z.B. von den Beatles, von Bob Dylan oder Jimi Hendrix.

Dieses Jahrzehnt steht allgemein auch für die Rebellion der Jugend, die die politischen Verhältnisse infragestellt, wie vielleicht Jahrzehnte oder Jahrhunderte zuvor nicht mehr. Dieser Zeitgeist prägte einige bis heute berühmte Filme der 60er Jahre oder beeinflusste sie – wir nennen hier einige wie folgt.

 

Blow Up

Michelangelo Antonionis Blow Up ist so ein Film, in dem sich die oben genannten Entwicklungen ästhetisch eindeutig spiegeln. „Mitte der 60er Jahre“, erklärt der Filmhistoriker Josef Schnelle, „war London mit seiner Musikszene, den Miniröcken und Modeläden auf der Carnaby Street, mit seinen Flohmärkten und Pot-Partys das absolute Zentrum des Zeitgeistes“.

Und genau hier ist Antonionis Film angesiedelt. Protagonist Thomas lebt in diesem ein Glamour-Dasein in der britischen Hauptstadt. Eines Tages fotografiert er ein küssendes Pärchen im Maryon Park und entdeckt bei der Entwicklung der Fotos einen Mann im Gebüsch – in seiner Hand eine Pistole. Thomas beginnt, sich in ein vermeintliches Verbrechen zu verstricken, aus dem er nicht mehr herauskommt. Neben ihm spielen Vanessa Redgrave und Jane Birkin wichtige Rollen, die mit ihren Looks aus Etuikleidern in Minilänge, Curtain Bangs und dickrandigen Sonnenbrillen die Mode der 1960er ikonisch darstellen. Mit Kamera- und Sichtperspektiven spielt der Regisseur ebenfalls gekonnt; allein optisch ist Antonionis Klassiker immer wieder eine Sichtung wert.

 

Lawrence von Arabien

David Leans Lawrence von Arabien ist einer der vielleicht bekanntesten Historienfilme aller Zeiten und der britische Monumentalfilm schlechthin. Angelehnt an den autobiografischen Kriegsbericht „Die sieben Säulen der Weisheit“ erzählt der Film die Geschichte eines britischen Offiziers im Ersten Weltkrieg. Während diesem wird er auf die arabische Halbinsel gesandt, um dort die Araber im Kampf gegen die Osmanen zu unterstützen. Lawrence wird zum gefeierten Volkshelden und passt sich mit der Zeit dem Lebensstil der Beduinen an. Da die Briten die Unabhängigkeit der Araber ablehnen, entscheidet sich Lawrence dazu, den britischen Einfluss zu verhindern und den Arabern im Kampf beizustehen. Noch lange Zeit nach dem Erscheinen von „Lawrence von Arabien“ wurde in fast jedem Film, in dem man eine Wüste zu sehen bekam, in irgendeiner Weise auf dieses historische Epos Bezug genommen. Die weitläufigen Aufnahmen der atemberaubenden Landschaften und die mitreißende Musik von Maurice Jarre sind zu einem untrennbaren Bestandteil der Kultur geworden, wie Wüstenlandschaften gesehen wurden. Abgesehen davon hatte der mit sieben Oscars ausgezeichnete Film große Auswirkungen darauf, welche Erwartungen das Kino-Publikum künftig an den Gesamtumfang einer filmischen Reise legte.

 

2001: A Space Odyssey

2001: Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick ist ein Film, der das Science-Fiction-Genre neu definierte. Die Handlung ist nur schwerlich in wenigen Sätzen zusammenzufassen, ist sie doch komplex und gleichzeitig kryptisch wie offen von seinen Interpretationsmöglichkeiten. Vielen Theorien zufolge befasst sich der Film vorwiegend mit dem Thema der menschlichen Evolution im Laufe der Zeit und jener in der Zukunft. Sowohl visuell als auch philosophisch erweiterte Kubricks Sci-Fi-Epos den Rahmen des anspruchsvollen Hollywood-Films für immer. Gepaart mit seiner besonderen Erzählstruktur war schnell klar, dass es sich hier um ein Meisterwerk und einen zeitlosen Klassiker handelt.

 

Filme der 1970er

Die 1970er Jahre lassen sich als direkte Verlängerung der 60er Jahre sehen. Weiterhin eroberte die Hippie-Bewegung die Welt, während die Röcke wieder länger wurden und die Mode noch bunter und experimenteller wurde.

Der Kampf um Gleichberechtigung, den viele Frauen, AfroamerikanerInnen, amerikanische Ureinwohner, Schwule und Lesben bereits ein Jahrzehnt zuvor begonnen hatten, wurde fortgesetzt. Viele AmerikanerInnen schlossen sich dem Protest gegen den anhaltenden Krieg in Vietnam an.

Gleichzeitig mobilisierte sich, vor allem in den USA, politisch eine „Neue Rechte“, die sich für die Verteidigung des Konservatismus und traditioneller Familienrollen stark machte. Das brachte Spaltungen und Enttäuschungen mit sich. Eine Art grundlegendes Misstrauen gegenüber der Politik entstand, die nach Meinung diverser Experten in den USA bis heute anhält.

 

Apocalypse Now

Der bereits erwähnte Vietnamkrieg wurde in keinem Film so eindringlich und erschreckend thematisiert wie in Francis Ford Coppolas Apocalypse Now. Während Joseph Conrads Herz der Finsternis, die Poesie von T.S. Eliot oder auch Werner Herzogs „Aguirre: Der Zorn Gottes“ Coppola stark beeinflussten, gilt dessen Werk bis heute als einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten. Er hat nicht nur die Darstellung des Vietnamkriegs im Kino geprägt, obwohl er dessen Hauptkonflikt kaum thematisiert. Vielmehr stellt Apocalypse Now ein Meisterwerk des Dramas und der Ikonographie dar. Die virtuos inszenierten Aufnahmen durch Kameramann Vittorio Storaro, für die er einen Oscar gewann, stellen nur oberflächlich das Highlight dar. Hinzu kommen zitierfähige Dialoge, düsterer Humor und eine mystisch-philosophische Endsequenz, die bis heute ihresgleichen sucht. Coppolas Film ist ein Rausch, der den Krieg als Hölle für die Menschen inszeniert.

 

Taxi Driver

Martin Scorsese erlangte in den 70er Jahren die Anerkennung, die er verdiente. Lange schon war er ein Fan von Antihelden auf der Leinwand — so entwickelte und drehte Scorsese schließlich Taxi Driver, seinen kulturell gesehen vielleicht einflussreichsten Film. Robert De Niro spielt die Hauptrolle des Travis Bickle. Dieser spielt einen einsamen Vietnam-Veteranen. Bickle hat den Krieg zwar hinter sich, doch seine Seele findet keine Ruhe. Bickle fährt Taxi in New York City und fühlt sich vom System immer mehr abgehängt. Als er sich schließlich in eine Frau verliebt, die sowohl für einen Präsidentschaftskandidaten als auch für eine jugendliche Prostituierte arbeitet, gerät alles aus den Fugen. Bickle plant schließlich gar ein Attentat auf den Senator und wird zum selbsternannten Volksvertreter. Taxi Driver schafft es, den Weltschmerz und die Frustration eines verzweifelten und traumatisierten Großstädters perfekt einzufangen.

 

Der Pate

Was wäre die Filmgeschichte ohne einen weiteren Geniestreich von Coppola — und den für viele besten Film aller Zeiten: Der Pate. Auf der Grundlage des Romans und des Drehbuchs des Autors Mario Puzo gelang dem Regisseur ein Meisterwerk, das die weitere Entwicklung der Kino- und Serienlandschaft vorgeben sollte. Michael (Al Pacino) ist im Film der junge und idealistische Sohn von Vito Corleone (Marlon Brando), dem Oberhaupt des mächtigsten Mafia-Clans in New York. Michael kehrt als Kriegsheld nach Hause zurück und ist entschlossen, sein eigenes, unabhängiges Leben zu leben. Doch tragische Umstände zwingen ihn, sich mit dem Erbe seiner Familie auseinanderzusetzen. Der Pate wurde mit drei Oscars ausgezeichnet, seine Fortsetzung sogar mit sechs Oscars. Die Trilogie veränderte unter anderem die Art und Weise, wie man zukünftig mit Sequels umgehen würde. Außerdem hätte es ohne Coppola Serien wie Die Sopranos wohl nie gegeben.

 

Filme der 1980er

Die 80er Jahre sind das Jahrzehnt schlechthin, auf das sich heute bezogen wird, wenn von „Retro“ die Rede ist. Maßgeblich dafür verantwortlich sind etwa aufkommende Technologien, die einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft und Kultur weltweit hatten. Spielkonsolen und tragbare Musikabspielgeräte waren Vorreiter einer digitalen Revolution. Die 80er waren aber auch ein Zeitalter der Psyche. In Deutschland wurde in diesem Jahrzehnt erstmals die Verhaltenstherapie in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen. Mehr Menschen fanden Zugang zu ihrem seelischen Innenleben und dem Unbewussten – und das zeigte sich in den Filmen dieser Zeit.

 

Terminator

Der Sprung der Technologien in den 1980ern brachte auch Visionen wie jene in Terminator von James Cameron hervor. Ein Killerroboter soll die ahnungslose Kellnerin Sarah Connor töten. Er reist dafür aus der Zukunft ins Jahr 1984 zurück. Doch er ist nicht allein: Auch ein Freiheitskämpfer reist in der Zeit zurück, um Sarah zu schützen. Sie nämlich stellt den Schlüssel zur Rettung der Menschheit dar. Sie wird ein Kind auf die Welt bringen, welches die Menschen im Jahr 2029 von der Herrschaft der Maschinen befreien soll. Die Ästhetik des Films und dessen Inszenierung der Action sollten nicht nur das Science-Fiction-Genre, sondern das Filmemachen ab diesem Zeitpunkt an für immer verändern. Mit „I’ll be back“ sollte Arnold Schwarzenegger außerdem eines der bekanntesten Filmzitate aller Zeiten hervorbringen.

 

Blue Velvet

Während David Lynchs Filme EraserheadDer Elefantenmensch und Der Wüstenplanet noch mehr oder weniger unter dem Radar liefen, gelang ihm spätestens mit Blue Velvet der Durchbruch. Plötzlich wurden die surrealistischen Visionen des Regisseurs auch einem Massenpublikum zugänglicher. Das sich in der Gesellschaft entwickelte Interesse an der Erkundung der Psyche ließ sich mit Lynchs Filmen besser stillen als vielleicht je zuvor. Blue Velvet bildet hier keine Ausnahme. Der Streifen lässt sich vereinfacht als Thriller kategorisieren. Collegestudent Jeffrey Beaumont blickt in ihm unter die Oberfläche einer vermeintlich idyllischen Kleinstadt. Doch dabei werden auf tieferer Ebene diverse Themen behandelt. Blue Velvet erzählt von Gewalt und Sadismus, von ödipalen Konstellationen und von Träumen. Zwar stieß Lynchs Kultfilm auf vorwiegend positive Resonanz, er löste aber auch Kontroversen und Diskussionen über die Darstellung von Frauen und Weiblichkeit im Film aus.

Ran

Akira Kurosawa gilt als der vielleicht größte aller Shakespeare-Interpreten des Kinos. Mit Ran, seiner majestätischen Sengoku-Ära-Verfilmung von King Lear, ist ihm einer der bildgewaltigsten und einflussreichsten Filme der 1980er Jahre gelungen. Diese epische Tragödie erzählt die Geschichte eines alten, einst mächtigen Mannes, der gezwungen ist, über seine Sterblichkeit und sein Vermächtnis nachzudenken, während ihn das Chaos umgibt. Ähnlich wie Lynch geht es Kurosawa darum, auf Symbolismus und Form zu setzen. Dabei stellt „Ran“ philosophische Fragen, versucht aber genauso Einsicht in die Bosheit und den Wahnsinn der menschlichen Psyche zu geben.

 

Filme der 1990er

In den 90er Jahren fand eine Art neue Ordnung der Welt mit der einzig verbliebenen Supermacht des Kalten Krieges, den USA, statt. Geopolitisch bewegte die deutsche Wiedervereinigung nach dem Mauerfall, der Zweite Golfkrieg und die Jugoslawienkriege die Menschen. Gesellschaftlich brachte die fortschreitende digitale Revolution und vor allem die Privatnutzung von Computern und Mobiltelefonen sowie die Entstehung des Internets eine entscheidende Wende der Geschichte.

 

Fight Club

Nicht selten werden die 90er als „das beste Jahrzehnt“ bezeichnet. Dabei wird sich berufen auf das damals noch günstigere Leben, auf weniger eintönige Musik in den Charts und natürlich auch auf die Filmwelt. Fight Club von David Fincher ist einer der Filme, die, wenn es um dieses Jahrzehnt geht, stets genannt werden. Als der Streifen damals ausgestrahlt wurde, brachte er zwar weniger Erfolg an den Kinokassen, als viele andere große Werke der 90er. Im Laufe der Jahre bildete sich aber eine wahre Fangemeinde um den Streifen, die ihn zu einem Kultfilm werden ließen. In Fight Club geht es, vereinfacht gesagt, um eine Gruppe von Männern, die einen Geheimbund gründen. Er basiert darauf, gegeneinander und gegen das Establishment zu kämpfen. Im Fokus der Kritik des Films steht dabei stets der Konsumismus des Westens. Mit der Zeit wurde Fight Club gar zu einem Symbol der Rebellion und ging damit ähnliche Wege wie die Punkmusik dieses Jahrzehnts.

 

Matrix

Matrix gilt bis heute zurecht als visionärer und genreprägender Science-Fiction-Film. Neo, gespielt von Keanu Reeves, entdeckt im Laufe der Handlung, dass die Realität, in der er lebt, eigentlich eine Simulation ist. Sie wird von Maschinen gesteuert, welche die Menschheit versklavt haben. Der Film war nicht nur einer der ersten, der ein Misstrauen gegenüber neuen Technologien äußerte. Darüber hinaus führte er die „Bullet Time“ ein – ein Spezialeffekt, bei dem der Eindruck einer Kamerafahrt um ein „in der Zeit eingefrorenes“ Objekt, wie eine Pistolenkugel, herum entsteht.

 

Pulp Fiction

Die 90er ohne Quentin Tarantino ist kaum vorstellbar. Mit Pulp Fiction, seinem dritten Langfilm, machte sich der Regisseur bereits unsterblich. Der wilde, gewalttätige, mit vielen Schnitten und Dialogen versehene Film war ein Adrenalinstoß für die Kinos. Er läutete eine neue Ära in der Filmindustrie ein, die seit Jahren kopiert und nachgeahmt wird. Doch bis heute zitiert, dekonstruiert und arrangiert kaum jemand derart virtuos diverse Genres und popkulturelle Einflüsse wie Tarantino.

 

Filme der 2000er

Politisch prägten der Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 und infolgedessen steigende Spannungen zwischen der muslimischen und der westlichen Welt die Menschen in den 2000ern. Die Nutzung digitaler Medien konnte nun eine ganz neue Qualität erreichen – schließlich setzte sich das Internet flächendeckend durch. Es begann den privaten Alltag vieler Menschen umfassend zu verändern.

 

Batman: The Dark Knight

Christopher Nolan zeigte mit The Dark Knight dem Publikum, welche Art von epischen und komplexen Geschichten durch Comic-Verfilmungen erzählt werden können. Die Fortsetzung seiner Batman-Trilogie verdoppelte die bodenständige und düstere Darstellung des Kreuzritters mit dem Joker (Heath Ledger) in einem ausufernden Verbrecherepos. Ab Nolans Werk folgte das Genre entweder der Energie, die heute noch in den meisten Marvel-Verfilmungen zu sehen ist. Oder eben Nolans rauem Ansatz – welchen auch Matt Reeves für seine Batman-Verfilmung 2022 übernahm.

 

Der Herr der Ringe – Die Gefährten

Ein vielleicht noch bekannterer Dreiteiler der Filmgeschichte stellt die Herr-der-Ringe-Trilogie von Peter Jackson dar. Eingeläutet wurde sie mit Der Herr der Ringe – Die Gefährten. Nicht nur waren Kinofans seit Star Wars nicht mehr ähnlich begeistert von einer derart epischen Filmreihe. Jackson gelang es zudem, Innovationen in die Branche einzuführen, die heute nicht mehr wegzudenken sind. Am wichtigsten davon ist wohl die bahnbrechende Motion-Capture-Technologie, mit deren Hilfe Bewegungen echter Menschen so aufgezeichnet werden können, dass sie sich von Rechnern auf digitale Figuren übertragen lassen.

 

There Will Be Blood

„There Will Be Blood“ von Paul Thomas Anderson ist einer der großen Filme der Geschichte, die sich mit dem Kapitalismus in kritischer Weise auseinandersetzen. Zeitlos erzählt Anderson eine Geschichte um einen Ölunternehmer und Multimillionär, der in Konflikt mit einem Prediger aus einer Kleinstadt gerät. Nicht nur zeigt Anderson dabei eine Art archaisches Kräfteverhältnis – Mann gegen Mann. Er breitet zudem aus, dass erst eine bedeutende Menge Blut fließen musste, damit unser Wirtschaftssystem so entstehen konnte, wie es bis heute noch besteht.

 

Filme der 2010er-Jahre

Die Schuldenkrise im Euroraum, die Wahl Trumps zum Präsidenten, der IS, die Flüchtlingskrise, der Korea-Konflikt – viele politische Ereignisse kommen in den 2010er Jahren zusammen. Da sie noch nicht lange zurückliegen, wird sich mitunter erst in einigen Jahren sagen können, was die wichtigsten Zäsuren dieses Jahrzehnts waren. Ohne Zweifel können aber smarte Technologien sowie der Social Media Boom schon heute als große gesellschaftliche Veränderungen der 2010er Jahre definiert werden.

 

Moonlight

Auch wenn in Moonlight von Berry Jenkins die sozialen Medien nicht direkt thematisiert werden, so haben sie doch etwas mit diesem Film zu tun. Denn sie trugen zu einer Art neuen Aufmerksamkeit für Randgruppen bei und gelten als Empowerment-Medium für die LGBTQ-Community. Der Independent-Film mit einer überwiegend schwarzen Besetzung erzählt eine Geschichte über Homosexualität. Eine Geschichte des Leids, der Liebe und des Kampfes. Völlig verdient wurde er zum Besten Film des Jahres 2016 gekürt.

 

Mad Max: Fury Road

George Millers Endzeitfilm Mad Max: Fury Road ist der vielleicht beste Mad-Max-Streifen, der bislang gedreht wurde. Der Film ist nicht nur ein atemberaubendes Action-Epos mit einigen der imposantesten und wildesten Sequenzen, die jemals gedreht wurden. Vielmehr bewies Miller, wie brillant Genre-Filme sein können, wenn das richtige Talent sie vorantreibt und wenn die Inszenierung stimmt.

 

Interstellar

Christopher Nolans Science-Fiction-Film Interstellar erzählt von der letzten Chance der Erde, einen neuen bewohnbaren Planeten zu finden, bevor die menschliche Rasse aufgrund fehlender Ressourcen ausstirbt. Protagonist Cooper (Matthew McConaughey) erhält den Auftrag, eine Mission durch ein Wurmloch zu leiten, um einen bewohnbaren Planeten in einer anderen Galaxie zu finden. Dabei geht es nicht nur um aktuelle Themen des 21. Jahrhunderts — wie den Klimawandel und die weitere Erforschung des Alls. Vielmehr dekliniert Nolan auch die vermeintlichen Grundlagen menschlicher Beziehungen und erzählt von Familie, Freundschaft und von der Liebe.

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