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Streaming-Tipp des Tages: Risky Business – Lockere Geschäfte

Ein Beitrag von Mathis Raabe

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Risky Business – Lockere Geschäfte
Risky Business – Lockere Geschäfte

In der Hand eines anderen Teams wäre aus dem Plot zu Risky Business – Lockere Geschäfte wohl Teeniekomödien-Stangenware geworden: Ein braver Teenager aus reichem Elternhaus, der über das Wochenende sturmfrei hat, bestellt eine Prostituierte nach Hause und verstrickt sich daraufhin in Problemen, die noch schwerwiegender sein könnten als ein Anschiss von den Eltern, wenn sie zurückkommen.

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Hauptdarsteller Tom Cruise verleiht der Wuschige-Jungs-Geschichte von Anfang an Charme, während er in Unterhose zu Old Time Rock & Roll von Bob Seger tanzt. Und Debütregisseur Paul Brickman macht schließlich mit Hilfe einiger traumartiger Szenen und eines Soundtracks der Berliner Electronica-Pioniere Tangerine Dream aus der anzüglichen Klamotte eine stylische und mitunter überraschend bissige Kapitalismusparabel: Cruise’ Figur will Wirtschaft studieren und paukt für die Aufnahmeprüfung. Mehr als aus Büchern lernt er über die freie Marktwirtschaft dann aber von seiner Geschäftspartnerin in der Not, Lana (Rebecca De Mornay), und indem er das Haus seiner Eltern für eine Nacht in ein Bordell verwandelt.

Risky Business gilt als der Durchbruch für Cruise. Als er im Laufe des Films vom braven Schüler zum Pimp wird, setzt er die Sonnenbrille auf, mit der man ihn inzwischen so oft gesehen hat. Das ergibt beim heutigen Sehen eine kuriose Dopplung: Cruise wird quasi vor unseren Augen vom talentierten Jungschauspieler zu dem ideologisch verwirrten Star, der er heute ist.

„Risky Business – Lockere Geschäfte“ ist bei den üblichen VoD-Anbietern zur Leihe verfügbar.

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