Joker spaltet bis heute die Gemüter. Den harten Superhelden-Comic-Fans war das alles zu weit vom Spirit der Vorlagen entfernt. Andere kritisierten die offensichtliche Nähe zu Martin Scorseses The King of Comedy. Und dann gab es immer wieder die Debatte, ob es okay ist, eine problematische Figur mit Incel-Frauenhasser-Zügen als verlorene Seele zu zeigen: viel zu sympathisch werde Arthur gezeichnet. Andererseits muss man diese Ambivalenz eben auch aushalten, deren Ausdeutung oder Einbettung auch Aufgabe der Filmkritik ist. Faszinierend war der Film in jedem Fall. Vor allem dann, wenn man den Joker als eine Art Virus begreift, der viele Joker gebären wird, wie es das Ende suggeriert. 

Nun ist endlich der Trailer zur Fortsetzung da. Und Joker: Folie à Deux enttäuscht nicht. Arthur trifft in der Psychiatrie auf jene Figur, die später zu Harley Quinn wird. Gegenseitig befeuern sie ihren Wahn und sie werden singen und tanzen. Regisseur Todd Phillips macht also Ernst mit dem Musical. Die sehr deutlich verspielte visuelle Idee des Vorgängers, wird durch die Präsenz von Lady Gaga erweitert. Und Joaquin Phoenix macht wieder Joaquin-Phoenix-Dinge. Das könnte gut gehen.