Wer spannende Geschichten erzählen will, muss nicht lang suchen — häufig reicht der Blick ins eigene Familienalbum, um zwischenmenschliche Dramen, Mysterien und Tragödien aufzuspüren. Diesen Rat hat auch die kanadische Regisseurin Sarah Polley beherzigt.

Auf ihre ersten — im Übrigen ausgesprochen sehenswerten Spielfilme, darunter Take This Waltz mit Michelle Williams — ließ Polley 2012 erstmals einen Dokumentarfilm folgen, in dem sie (gedreht auf wunderbar grobkörnigem 8mm-Material, das zu den authentischen Amateur-Homevideos passt) der Geschichte ihrer eigenen Familie auf die Spur ging. Speziell ihre quirlige Mutter bildet Dreh- und Angelpunkt der filmischen Familienchronik, starb sie doch viel zu früh um ihrer Tochter noch die Wahrheit über deren wirklichen biologischen Vater mitteilen zu können. Gleichzeitig reflektiert Sarah Polley in Stories We Tell aber auch immer den Entstehungsprozess ihres Werkes und ihre Methoden mit und beschäftigt sich so auch mit der Frage, wie Menschen Geschichten erzählen und ob es so etwas wie Wahrheit überhaupt geben kann.

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