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Streaming-Tipps

Streaming-Tipp des Tages: Oslo 31. August

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

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Oslo_Trier

Mit Der schlimmste Mensch der Welt hat Joachim Trier plötzlich eine Oslo-Trilogie vervollständigt, von der man bislang eigentlich nicht dachte, dass es diesen Bogen im Werk des Norwegers überhaupt geben würde. In dem grandiosen neuen Liebesfilm und Generationsporträt erzählt er erneut von der verwirrenden Suche nach Identität und dem endlosen Sturz durch das Selbst und die anderen. Hatte Trier bis dahin immer männliche Hauptfiguren, erzählt er in seinem neuen Film von den Wirren der Buchhändlerin und Autorin Julie (Renate Reinsve), die nicht so recht weiß, wohin sie mit ihrem Leben will. Im Grunde aber ist das Geschlecht nur ein Aspekt in den Ich-Erkundungen dieses Regisseurs: Das Begehren, der Wunsch nach Ausdruck und Freiheit spielen eine große Rolle.

In seinem wagemutig-wilden Debütfilm Reprise – Auf Anfang erzählte er von zwei Freunden, die beide Schriftsteller werden wollen und sich in der Kollision aus Wirklichkeit und ästhetischer Möglichkeit verlieren. Im wesentlich düstereren Oslo, 31. August folgt er einem Süchtigen auf dem Weg aus dem Entzug hinein in eine zerschellende Normalität und handelte dabei auch von den unentrinnbaren Bildern, die sich andere von uns machen — Bilder, die uns festsetzen, die Luft abschnüren können. Auf ewig wirst du in den Augen der anderen Menschen ein Süchtiger bleiben. Auf MUBI kann man diesen poetisch-traurigen Oslo, 31. August nun streamen. Die beste Vorbereitung für Der schlimmste Mensch der Welt.

 

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