Einen geliebten Menschen zu verlieren, das heißt auch ein Gegenüber zu verlieren, einen Ort der Ansprache und der Erzählung. In ihrem Gedicht Eine Art Verlust schreibt Ingeborg Bachmann: „Nicht dich habe ich verloren, sondern die Welt.“ Wenngleich dieses Gedicht eigentlich an Max Frisch gerichtet ist, so sprechen diese Zeilen etwas Grundsätzliches aus: Der Tod des anderen ist ein Weltverlust.

In Last Dance von Delphine Lehericey scheint es genau darum zu gehen: Germain hat seine Frau verloren und ertanzt sich, indem er den Platz seiner Frau in einer zeitgenössischen Tanzaufführung einnimmt, die Welt. Ein feiner Humor und zärtliche Melancholie werden in diesem Trailer bereits sichtbar und spürbar. Großartig, wie hier versucht wird, der Trauer das Geschlecht zu nehmen und es in körperlichen Ausdruck zu verwandeln.