Jeden Tag versuchen Schutzsuchende in die „Festung Europa“ zu gelangen. Es ist eine lebensgefährliche, entmenschlichende Reise. Die Menschen verschwinden oftmals hinter den bloßen Zahlen und den immer gleichen Bildern. Die amerikanische Philosophin Judith Butler fragt sich in ihren empathischen Schriften, wie viele Leben eigentlich unbemerkt und unbetrauert vergehen: Welche Leben zählen und wessen Tod wir gar noch vergessen?

Um unser aller Verletzlichkeit zu sehen, die uns über die Grenzen hinweg verbindet, müssen die Geschichten der unerkannt Verletzten erzählt werden. Um dem Tod etwas entgegenzusetzen, braucht es Gesichter.

Regisseur Haider Rashid folgt in seinem Spielfilm Europa einem Flüchtling, wie er durch die Wälder hetzt, verfolgt wird und um sein Leben kämpft. Die Kamera ist ganz nah dran, filmt das Grauen in einem dokumentarischen Stil: Diese Atemlosigkeit vermittelt der Trailer in beklemmenden Bildern.

Was heißt es auf der Flucht zu sein? Vielleicht gelingt diesem immersiven Film eine Antwort.