Ihr Vater ist unauffindbar, selbst die Behörden schaffen es nicht, ihn zu lokalisieren. Wobei das weniger überraschend ist als es klingt, da Ozark County eine nicht nur geografisch, sondern auch menschlich schwer zugängliche Gegend ist. Da die Polizisten nicht mehr weiter wissen und das Haus ansonsten in die Hände des Staates fällt — der Vater hat es netterweise als Kaution eingesetzt -, seine Kinder somit binnen einer Woche obdachlos werden, ist es an Ree, seiner Ältesten, ihren eigenen Vater aufzuspüren. Was als scheinbar einfache Suche beginnt, leitet Ree immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen, in den sie selbst bald verstrickt ist. 

‚White Trash‘ ist das passende Stichwort, um Ree und ihre Familie wie auch all die anderen Menschen zu beschreiben, die in Ozark leben. Der Thriller wirkt streckenweise schon fast dokumentarisch, wenn er die weiten der bergigen Landschaft und die wie aus Stückwerk zusammengesuchten Häuser abtastet. Es ist die inszenierte Authentizität, die von Beginn an den Film so spannend macht.

Debra Graniks (Leave no Trace) zweiter Spielfilm Winter’s Bone verschaffte Jennifer Lawrence ihren Durchbruch als Ree, die die 17-jährige perfekt zu spielen wusste. Der Film gewann beim Sundance Festival den Großen Preis der Jury sowie den Preis für das Beste Drehbuch. 

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