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Streaming-Tipp des Tages für Kinder: Der Vagabund und das Kind

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Der Vagabund und das Kind
Der Vagabund und das Kind

Cinephil veranlagte Eltern kennen das Problem, dass ab einem gewissen Lebensabschnitt der Kinder ein bestimmtes Alter der vorgeschlagenen Filme ein Problem sein kann: Der ausführliche Vorspann mit vielen Namen zu Beginn ist ein Warnsignal, schwarz-weiß ist auch schon sehr schwierig, aber Stummfilm, das geht ja nun gar nicht! Da heißt es, schrittweise Vertrauen zurückzugewinnen in die Qualitäten des frühen Kinos, mit frühen Disney-Trickfilmen, mit In Oxford von Laurel und Hardy beispielsweise oder natürlich mit Charlie Chaplin. Sein erster Langfilm Der Vagabund und das Kind (international und hierzulande auch als The Kid bekannt) ist natürlich stumm, ohne Farbe und schrecklich alt (1921!), aber man bekommt eigentlich alles: reichlich Slapstick, reichlich Gesprächsstoff (die Themen des Sozialdramas sind keineswegs veraltet) und natürlich Filmgeschichte.

Chaplin spielt seine immer wieder aufgenommene Figur des „Tramp“, der hier eher zufällig zum Ziehvater eines ausgesetzten Babys wird, weil er kein schlechter Mensch sein kann. Die beiden (es ist ein Vergnügen, dem Kinderdarsteller Jackie Coogan zuzusehen) schlagen sich mal schlecht, mal recht durch – unter anderem auch durch das kindliche Einschlagen von Fensterscheiben, die der Vater dann als Glaser wieder repariert –, und nach vielen Irrungen und Wirrungen taucht sogar die Mutter des Kindes, damals verzweifelt und in völliger Armut, wieder auf … Es gibt nur wenige Filme, die schon so früh Komödie und Drama derart gekonnt miteinander vermischten, die heute noch so lustig und spannend zugleich sind.

FSK 0, empfohlen ab 7 Jahren

Fast überall als VoD

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