Maryam ist sauer, und das zu Recht. Denn die Zufahrt zu der Klinik, in der die Ärztin arbeitet, ist ein Schlammloch und müsste schon seit Ewigkeiten saniert werden. Irgendwann reicht es der jungen Frau: Um etwas zu verändern, stellt sie sich als Kandidatin für den Stadtrat auf — und muss sich gegen eine ganze Menge Männer beweisen, die sie dafür verachten und auslachen.

Die perfekte Kandidatin beginnt mit einer Situation, die so lange Zeit nicht möglich war: Maryam (Mila Al Zahrani) hinter dem Steuer eines Autos, und das in Saudi-Arabien, wo Frauen noch nicht lange selbst fahren dürfen. Ein passender Beginn für eine Geschichte, die vom langsamen, aber doch spürbaren Wandel einer Gesellschaft erzählt, in der strikte Normen und Gesetze nach wie vor das Leben besonders von Frauen massiv einschränken. Als sie etwa zu einer Ärztekonferenz in Dubai fliegen will, braucht Maryam die Zustimmung ihres Vaters. Der aber hat als Musiker seine ganz eigenen Probleme, die sein Beruf mit sich bringt. Es gibt noch viele Probleme in diesem Land, von denen Die perfekte Kandidatin erzählt. Doch er macht dies trotz aller Frustration, die Maryam und mit ihr das Publikum erlebt, derart sympathisch und lebensfroh, dass man dies eher als hoffnungsvollen Blick in die Zukunft wahrnimmt.

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