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Klassiker mit Kindern: School of Rock

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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School of Rock
School of Rock

In dieser Rubrik will ich in den kommenden Wochen jeweils zum Wochenende in die Kiste der Filmgeschichte greifen um (mehr oder minder große) Klassiker hervorzuheben – und zu schauen, ob und ab wann sie sich auch mit Kindern anschauen lassen. (Spoiler Alert: In den meisten Fällen ist das super.)

Dewey ist ein Träumer, aber einer mit lauten, rhythmischen, schwitzigen Träumen. Und vielleicht hat er auch ein wenig Größenwahn – jedenfalls glaubt er fest daran, dass seine Band wegen seiner Songs den lokalen Rock’n’Roll-Wettbewerb gewinnen könne. Die anderen Bandmitglieder sehen das allerdings anders und werfen ihn raus. Als dann sein Mitbewohner (und Vermieter und Freund) Ned ihm noch ein Ultimatum setzt, bis wann er endlich seine Miete zahlen müsse, ergreift Dewey eine sich bietende Gelegenheit: Am Telefon gibt er sich als Ned aus, als dieser eine Stelle als Aushilfslehrer angeboten bekommt.

Das faule Leben hinterm Pult, das sich der Musiker ausgemalt hat, findet er hier freilich nicht – die Schüler_innen der privaten Grundschule sind recht irritiert, dass ihr neuer Lehrer so ganz desinteressiert ist an ihnen. Das ändert sich auch erst, als er die Kinder beim Musikunterricht belauscht und merkt: Die können was. Okay, statt Klavier und Cello sollen sie für ihn Keyboard und Bass spielen, aber dennoch…

School of Rock von Richard Linklater gilt in den USA eher als Kinderfilm, und diese eigentliche Zielgruppe soll insbesondere mit dem wirklich sehr kindlich bis kindisch agierenden Jack Black in der Hauptrolle angesprochen werden. Gegen ihn agieren die Grundschüler_innen aus besten Familien geradezu übertrieben erwachsen, und der entscheidende Dreh des Films ist natürlich, wie der nur an sich denkende Dewey sie aus den von ihren Eltern geförderten und geforderten Schneckenhäusern holt.

Am Ende stehen die Kinder mit Dewey gemeinsam auf der Bühne des Rock’n’Roll-Wettbewerbs, und irgendwie hat er gelernt, dass es Wichtigeres gibt als ihn selbst und seine Musik – und die Kinder lassen auch mal die Sau raus. Vielleicht außer der Klassenbesten, die in ihrer Rolle als Managerin einfach völlig aufgeht.

Das ist alles völlig unrealistisch, ziemlich bekloppt und sehr unterhaltsam, ein Loblied auf eine romantische Idee von Selbstverwirklichung, die durch das Leben und den Kontakt mit anderen Menschen geläutert wird und schließlich zu etwas Besserem führt. Das ist dann auch noch sehr amerikanisch, aber weil Jack Black dabei entfesselt über Leinwand oder Bildschirm fetzt, mag man das dieser Lebensschule des Rock gerne verzeihen.

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