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Woody Allen als Posterboy der #metoo-Bewegung?

Ein Beitrag von Joachim Kurz

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Woody Allen im Jahre 2009
Woody Allen im Jahre 2009

05.06.2018: Der Filmregisseur Woody Allen hat in einem Interview mit dem argentinischen TV-Sender Periodismo per todos seine Sympathien für die #metoo-Bewegung bekundet. Weiter führte er aus, dass er eine Art Aushängeschild für die Bewegung sei, da er seit 50 Jahren im Filmgeschäft arbeite. In dieser Zeit, so führte er weiter aus, habe er mit unzähligen Schauspielerinnen zusammengearbeitet und nie sei dabei etwas vorgefallen, was man als unangemessenes Verhalten habe interpretieren können. Er habe immer ein wundervolles Verhältnis zu ihnen gehabt.

Allens Äußerungen zu diesem Thema stoßen vor allem deshalb auf große Aufmerksamkeit, weil es immer wieder zu vorwürfen gekommen war, er habe seine Tochter Dylan Farrow sexuell missbraucht. Seitdem kommt es zwischen Vorwürfen, öffentlichen Entkräftungen und erneuten Angriffen zwischen Woody Allen, seiner Ex-Frau Mia Farrow und verschiedenen anderen Beteiligten der heillos zerstrittenen Familie. Nach dem Bekanntwerden der Anschuldigungen hatten zudem einige frühere Darsteller*innen in Allens Filmen wie Greta Gerwig, Colin Firth und Ellen Page ihr Bedauern darüber ausgedrückt, mit dem Regisseur zusammengearbeitet zu haben. 

Im Interview zeigte sich Woody vor allem frustriert darüber, mit Übeltätern wie Harvey Weinstein auf eine Stufe gestellt zu werden, die so viele Frauen belästigt und genötigt hätten. Bei ihm hingegen seien die Vorwürfe vor allem auf Sorgerechtsstreitigkeiten zurückzuführen. 

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