Pferde und Esel unterscheidet etwas ganz Wesentliches: Die einen sind Fluchttiere, die anderen erstarren bei Gefahr auf der Stelle. Deshalb auch die Rede vom „störrischen Esel“ — ein Sprachbild, das Jerzy Skolimowski in seinem neuen Film noch weiter ausbaut, und zwar bis zum „stoischen Esel“. Der heißt wie der Film Eo und unternimmt eine unfreiwillige Reise über etliche Stationen, bei denen er unterschiedlichsten Menschen begegnet: von einem Zirkus über eine Kleinstadt-Bar bis zu einem Palast. Der letzte Ort seines Abenteuers ist allerdings alles andere als prunkvoll. Und doch scheint das Tier all das über sich ergehen zu lassen.

Eo ist eine Neuinterpretation von Robert Bressons Zum Beispiel Balthasar aus dem Jahre 1966 — der laut Skolimowski (Essential Killing) einzige Film, der ihn jemals wirklich bewegt hat. In zwei prominenten (menschlichen) Rollen sind Sandra Drzymalska und die wunderbare Isabelle Huppert zu sehen. In Cannes konnte Eo bereits begeistern, galt sogar als einer der Favoriten für die Hauptauszeichnung — am Ende wurde es zumindest der Preis der Jury. Als deutscher Starttermin steht derzeit der 21. Dezember.