Rap ist Freiheit, Widerstand, Selbstverwirklichung. Es braucht nur einen Beat, Stift und Zettel sowie eine Stimme, und schon ist der Weg, sich musikalisch auszudrücken, geebnet. Diese Philosophie versucht der Rapper Anas (Anas Basbousi) den Jugendlichen in einem Kulturzentrum in Casablanca beizubringen und trifft dabei auch auf fruchtbaren Boden — wären da nicht die Eltern und die von ihnen so hochgehaltenen Traditionen, laut denen junge Mädchen weder singen noch tanzen dürfen.

Casablanca Beats des französisch-marokkanischen Regisseurs Nabil Ayouch (Whatever Lola Wants) mag eine klassischen Musik-Coming-of-Age-Geschichte erzählen, verlagert das Geschehen jedoch in ein Umfeld, in dem wir solche Storys bislang noch nicht erleben durften. Hauptdarsteller Anas Basbousi rappt tatsächlich, in allen weiteren Rollen wurden Laiendarsteller*innen verpflichtet — die im Hip-Hop so wichtige Authentizität dürfte also gegeben sein. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.