Begegnen sich zwei feindliche Soldaten im Schützengraben…Die Prämisse des 2002 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film prämierten Werkes von Regisser Danis Tanović klingt wie die eines schlechten Witzes — und soll es in gewisser Weise auch sein. Schließlich ist No Man’s Land eine astreine Satire, die mithilfe subtiler, grotesker Situationskomik die Sinnlosigkeit des Bosnienkrieges verdeutlichen will.

Genau genommen sind es allerdings nicht zwei, sondern drei Soldaten, die sich hier in einem Schützengraben zwischen den Linien der beiden verfeindeten Fraktionen in einer Pattsituation verheddern. Einer von ihnen liegt jedoch auf einer Mine und ist damit handlungsunfähig, während sich die beiden anderen in verbalen, ideologischen und physischen Machtspielchen ergehen. Parallel dazu will ein UN-Offizier die Situation irgendwie auflösen, ist jedoch zur Passivität verdammt und wird dabei auch noch von einem Heer Reporter*innen bedrängt.

Schock und Absurditäten gehen in No Man’s Land jedenfalls Hand in Hand. Doch trotz dieses emotionalen Wechselbades schafft es Tanović, mit seiner allerletzten Einstellung noch einmal ein großes Ausrufezeichen zu hinterlassen, das einen diesen Film nicht vergessen lassen wird.

No Man’s Land ist (in der remasterten Fassung von 2019) aktuell in der Flatrate von Amazon Prime Video verfügbar.