Madrid wird von einer Reihe brutaler Morde heimgesucht: Ein Bodybuilder stirbt beim Gewichtheben eines grausamen Todes, einem Waffenhändler wird das Herz herausgeschnitten, ein Jugendlicher in aller Öffentlichkeit aufgehängt. Der finster dreinblickende Ermittler David findet zunächst keinen Zusammenhang zwischen den gewaltsamen Taten - erst sein neuer Partner, der Comic-Nerd Jorge, erkennt, dass der Täter damit wohl die Entstehungsgeschichten (origin stories) von Superhelden nachstellen will.

In Geheime Anfänge (auch zu finden unter dem Titel Unknown Origins) trifft Sieben auf den Superhelden-Hype der vergangenen Jahre: Die düstere Neo-Noir-Geschichte um ein ermittelndes Polizei-Duo spielt ganz offen damit, dass sie von David Finchers Krimiklassiker inspiriert wurde, konterkartiert dies jedoch durch eine ordentliche Portion Humor, ergänzt durch die Dekonstruktion von Stereotypen. Wo sich David mit seiner finsteren Miene und seinem schwarzen Ledermantel zwischen den Nerds im Jorges Comicbuchladen anfangs als einzige „erwachsene“ Person sieht, muss er bald feststellen, dass die Cosplayer allesamt ein höheres Gehalt und eine erfolgreichere Karriere haben als er, der hier zu Recht als Relikt der 90er-Jahre verhöhnt wird. Im finalen Akt baut Geheime Anfänge leider ein wenig ab, liefert bis dahin aber sehr gute Unterhaltung — sowohl was Spannung als auch Humor anbelangt.

Geheime Anfänge ist exklusiv bei Netflix zu sehen.