Ein Titel, der nach Videospiel klingt, und ein Inhalt, der dem in nichts nachsteht: In Aggro Dr1ft begleiten wir den Auftragskiller Bo (Jordi Mollà) in seinem Arbeits- und teilweise auch Privatleben. Es könnte alles so simpel sein, würde auf dem Regiestuhl nicht Harmony Korine (Spring Breakers, The Beach Bum) sitzen, den man wahlweise als kreativ-exzentrisches Genie mit einem Talent für Leinwandfieberträume oder cineastische Luftnummer betrachten kann. Und der sich für diesen so simplen Film einen ästhetischen Twist überlegt hat: Die gesamten 80 Minuten sind via Infrarotkamera gefilmt.

Ob das wirklich über die (wenn auch kurze) Laufzeit trägt oder nicht irgendwann anstrengend/repetitiv/ermüdend wird? Andreas Köhnemann, der den Film 2023 in Venedig sehen konnte, war jedenfalls wenig angetan, wie man in seiner Kritik auf unserer Seite lesen kann. Aber das ist ja im Grunde schon Tradition bei Korine-Filme: Sie polarisieren, spalten, und deshalb macht man sich am besten einen eigenen Eindruck, so man denn grundlegendes Interesse an diesem Experiment hat. Ab wann das möglich ist, wissen wir allerdings noch nicht.