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Streaming-Tipp des Tages: Caravaggio (1986)

Ein Beitrag von Mathis Raabe

Meinungen
Caravaggio von Derek Jarman

Er ist so etwas wie der Archetyp des „kontroversen Künstlers“, für seinen Malstil ebenso wie für seinen Lebensstil. Kein Wunder also, dass es mehrere Filme über das Leben des Michelangelo Caravaggio gibt. Neu im Kino: Der Schatten von Caravaggio, ein Film, der keine Objektivität behauptet, und besagten Malstil auch in seiner Bildsprache aufgreift, so Andreas Köhnemann in seiner Kritik. Damit hat er einiges mit dem wohl sehenswertesten Caravaggio-Film gemeinsam: Caravaggio (1986) von Derek Jarman.

Jarmans Bilder sehen selbst aus wie ganze Gemälde – nicht nur dann, wenn die Figuren Modell stehen. Und so wie Caravaggio die Heiligen oft in Kleidern aus dem 17. Jahrhundert malte, tauchen wiederum in Jarmans Version des 17. Jahrhunderts plötzlich Zigaretten und mechanische Schreibmaschinen auf – und allerlei Fiktionalisierungen der Lebensgeschichte des Malers. Caravaggio (hier verkörpert von Nigel Terry) malte gerne die Armen, damit die Kunst das Leben abbilde. Bei Jarman nimmt er sich sie sogar als Musen, und verstrickt sich in einer queeren Dreiecksbeziehung mit einem Spieler (Sean Bean) und einer Prostituierten (Tilda Swinton), die schließlich in Eifersucht und Blutvergießen mündet.

Es sind das opulente Szenenbild, die verspielten Anachronismen und nicht zuletzt die erotische Spannung zwischen drei tollen Schauspielenden, die dies zu einem Biopic der etwas anderen Art machen.

„Caravaggio“ ist auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Meinungen

Bernardo · 24.10.2023

Schön, daß es euch gibt!