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Streaming-Tipp des Tages: Cleo – Mittwoch zwischen 5 und 7

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

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Cleo – Mittwoch zwischen 5 und 7

Wenn der mögliche Tod in das blühende Leben einbricht, verändert sich der Rhythmus des Alltags, der Atem und der Blick: Mit Cleo – Mittwoch zwischen 5 und 7 hat die wunderbare Agnès Varda einen der großen Klassiker der Nouvelle Vague gedreht, dessen Bilder bis heute eine zeitlose Schönheit ausstrahlen. Die Titelheldin bekommt von einer Wahrsagerin eine dunkle Vorhersage. Kein gutes Timing, wenn man seit zwei Tagen auf die Diagnose des Arztes wartet: Ist es Krebs? Angespannt mäandert Cleo durch die Straßen von Paris, versucht sich zu zerstreuen und entdeckt dabei die bezaubernden Bruchstücke des Lebens. 

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Poetisch und klug. Zart und präzise. Dieser Film muss immer und immer wieder entdeckt werden. Gerade auch, weil man Varda bis heute immer wieder vergisst. In der Geschichte der Nouvelle Vague – das haben die Reaktionen auf den Tod von Jean-Luc Godard deutlich gezeigt – wird vor allem als männliche Linie gelesen. Varda aber hat diese Ästhetik maßgeblich mitgeprägt und mit Cleo eine Charakterstudie geschaffen, die derart lebendig durch die Straßen von Paris führt, dass es einem so erscheint, als würde man diese Frau schon ewig kennen. Alles für den Moment. Jetzt. Hier. Und auf MUBI. Da gibt es den Film nämlich.

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