Der Horrorfilm Candymans Fluch (1992) von Bernard Rose, basierend auf der Kurzgeschichte The Forbidden von Clive Barker, ist ein moderner Genreklassiker. 1995 und 1999 wurden zwei schwächere Sequels gedreht, in denen Tony Todd erneut die bedrohliche Titelfigur mit der Hakenhand verkörperte. Candyman von Nia DaCosta knüpft wiederum an das Original an. Dies ist nach dem Indie-Drama Little Woods (2018) erst der zweite Langfilm der Regisseurin – doch DaCosta verfügt bereits über eine beeindruckende inszenatorische Souveränität.

Das Skript, das DaCosta zusammen mit Jordan Peele (Get Out) und Win Rosenfeld geschrieben hat, greift diverse Motive des Films aus den 1990er Jahren auf und vertieft sie. Dabei gelingt nicht nur die erwartbare Aktualisierung von Themen wie Gentrifizierung und strukturellem Rassismus, sondern tatsächlich ein sehr cleveres Weiterdenken. So wird Candyman, ähnlich wie Peeles Genre-Beiträge, zu einem starken politischen Statement.

DaCosta erweist dem Werk von Bernard Rose etliche Reverenzen und findet zugleich ihre ganz eigene Handschrift. Szenen aus der Vergangenheit werden etwa in Form von Scherenschnitten dargestellt. Und auch die Besetzung, darunter Yahya Abdul-Mateen II, Teyonah Parris und Vanessa Williams, ist perfekt.

Den Film gibt es aktuell bei Sky Ticket und Sky Go zum Streamen.