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Trailer des Tages

Conann

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

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Conann (2023) - Trailer (OmeU)
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Nehmen Sie bitte Ihre Plätze ein. Bleiben Sie ruhig und öffnen Sie die Augen, so weit es geht: Der neue Film von Bertrand Mandico ist da. Und wie immer, entfesselt der exzentrische Regisseur ein queeres Ballett aus Grenzüberschreitung, wirbelt die Geschlechter mit den Genres durcheinander und zündet eine sinnliche Bombe aus Glitzerduft und Körpersäften. Das Ergebnis ist Kino. Ein Kino, wie kein anderes. Irgendwo zwischen den transgressiven Sexmärchen eines Walerian Borowczyk und der anarchischen Punk-Ästhetik einer Vivienne Westwood angesiedelt, hebeln die Filme die lächerliche Aufteilung von Inhalt und Form mit einem Federstreich auf.

Nach dem abenteuerlichen Frauwerden in The Wild Boys und dem Sci-Fi-Tableau After Blue, dekonstruiert Mandico den Machismo-Trash von John Milius’ Kultfilm Conan der Barbar (1982). Aus Conan wird Conann – eine Frau, die in Inkarnationen durch die Zeit reist und jeweils von der eigenen Zukunft getötet wird. Wie in Conann Erwartungen und Normen, Gender und Moral zerlegt werden, in einem lustvollen Akt von Körperkino, ist ein Aufruf zur Emanzipation. Mehr davon.      

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