Die achtjährige Nelly (Jósephine Sanz) hat gerade ihre geliebte Großmutter verloren, und so steht nun die Räumung ihres Hauses an. Gemeinsam mit ihrer Mutter (Nina Meurisse) und ihrem Vater (Stéphane Varupenne) verbringt Nelly mehrere Tage in dem kleinen Landhaus, als ihre Mutter sich vorzeitig verabschiedet und, um trauern zu können, vorzeitig nach Hause fährt. Als Nelly den anliegenden Wald durchstreift, begegnet sie einem gleichaltrigen Mädchen (Gabrielle Sanz), das ihr äußerst ähnlich sieht. Und stellt bald fest: Das ist ihre Mutter als Kind. Sobald Nelly den Wald betritt, reist sie 23 Jahre in der Zeit zurück — und lernt ihre Mutter in nur wenigen Tagen besser kennen als in ihrem gesamten bisherigen Leben.

Nach dem überragenden Porträt einer jungen Frau in Flammen geht es Céline Sciamma mit Petite Maman eine Spur kleiner an und inszeniert einen herzerwärmenden Film mit einer höchst authentischen, jungen Protagonistin, über die sie ein bleischweres Thema — die Angst vor dem Tod und die Verarbeitung des selbigen — auf federleichte Weise ausformuliert. Und wer spätestens in der Szene, in der Nelly und ihre neue Freundin Eierkuchen backen, nicht völlig hin und weg ist, hat wahrscheinlich einfach kein Herz.

Petite Maman ist gerade bei Mubi verfügbar.