Ronin (1998)

Strategieexperte Sam, Organisationstalent Vincent, Computerfachmann Gregor, Waffenspezialist Spence und Fahrer Larry bilden ein internationales Team aus Ex-Geheimagenten, das von der mysteriösen Deirdre angeheuert wird, eine Wagenkolonne zu überfallen und dabei einen Koffer zu stehlen. Über den Inhalt des Koffers, die Identität von Deirdres Hintermännern und die Organisation, welcher der Koffer entwendet werden soll, ist den Männern nichts bekannt. In Deirdres Team, in dem niemand die wahren Motive des anderen kennt, herrscht nur Gewissheit über zwei Dinge: Niemand will auf das Geld verzichten, das der lukrative Job einbringt, und jeder ist bereit, dafür zu töten …

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Meinungen

Martin Zopick · 12.02.2024

Der Titel meint herrenlose Samurai, die wir in Europa Söldner nennen würden. Und genau das sind die Spitzenstars, die John Frankenheimer in seinem Film an die Leinwandfront schickt. Sie erhalten einen Auftrag von einem geheimnisvollen Chef, den keiner kennt. Sie sollen für die IRA einen mysteriösen Aktenkoffer stehlen, von dem keiner weiß, was drin ist. Zugleich sind noch der CIA und die Russenmafia an diesem Koffer interessiert. Sam (Robert De Niro), Vincent (Jean Reno), Gregor (Stellan Skarsgard), Spence (Sean Bean) erhalten ihre Anweisungen von der geheimnisvollen Deirdre (Natascha McElhone). Seamus (Jonathan Pryce) führt die osteuropäische Mafia an. Der Koffer wechselt den Besitzer, wird mit einem Fake vertauscht und viele lassen bei der Gangsterjagd ihr Leben. Nur die ostdeutsche Eiskunstläuferin Katy Witt überlebt, weil der Boss Mikhi (Féodore Atkine) seine Hand über sie hält. Sie ist ja auch nur wie zu ihrer Hochzeit in den 80er Jahren ein Aushängeschild für die osteuropäischen Sport.
Es wird geballert und mit Autos verfolgt, wie es Popeye in der French Connection nicht besser hätte machen können. So bleiben am Ende von den Superagenten nur Sam und Vincent übrig. Es ist ein süßsaures Ende. Die Überlebenden trennen sich wie fremde Freunde, cool wie eine Hundeschnauze. Und für ganz Ausgeschlafene hat das Drehbuch am Ende noch eine klitzekleine, blitzschnelle Andeutung parat…
Manchmal schadet auch zu viel Prominenz, zumal wenn die wie hier mit gebremstem Schaum spielt.