Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Prägend

Christiane F. war nicht nur Eintrittskarte für seinen Regisseur Uli Edel nach Hollywood (es folgten Last Exit Brooklyn und Body of Evidence mit Madonna und Willem Dafoe). Er prägte auch eine ganze Generation Jugendlicher, die schon vom autobiographischen Buch geschockt waren und nun das ganze Elend quasi mit eigenen Augen sehen wollten. Selten wurde eine Stadt, ja ein ganzes Stadtbild nach außen hin so geprägt, wie durch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo.

Die 13-jährige Christiane lebt in der trostlosen Hochhaussiedlung Gropiusstadt in Berlin. Schon bei ihrem ersten Discobesuch nimmt sie einen Trip, weil sie dazugehören will. Bald merkt das Mädchen, dass eigentlich all ihre Freunde Heroin nehmen. Immer öfter geht sie nun mit den anderen in die Disco, schnieft zum ersten Mal Heroin und bis zur ersten Spritze ist es auch nicht mehr weit, schließlich spritzt ja auch ihr Freund Detlef. Es dauert nicht lange und nicht nur Detlef geht auf den Strich, sondern auch Christiane.

Der Rezensent erinnert sich noch gut, wie er in der Schule zum ersten Mal Christiane F. gesehen hat: Schmutzig, rau, echt. Danach das Buch verschlungen, drei, vier Mal. Schonungslos hart zeigen Regisseur Edel und Drehbuchautor Herman Weigel den Abstieg vom braven Mädchen zum Junkiezombie, der für Geld alles tut. Zwar tauchen immer wieder Clichees auf, doch das ändert nichts an dem Schlag, dem einen dieser Film versetzt. Nicht zu unterschätzen sind die Leistungen der Laiendarsteller Natja Brunckhorst als Christiane und Thomas Haustein als Detlef.
 

Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981)

„Christiane F.“ war nicht nur Eintrittskarte für seinen Regisseur Uli Edel nach Hollywood (es folgten „Last Exit Brooklyn“ und „Body of Evidence“ mit Madonna und Willem Dafoe).

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