Die Maske des roten Todes

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Price, Corman, Poe – Triumvirat des Horrors

In den 1960er Jahren inszenierte Roger Corman eine Reihe von Edgar-Allan-Poe-Adaptionen mit Vincent Price in der Hauptrolle. Cormans Idee: Die Budgets zweier AIP-Produktionen zu nehmen und sich damit einen größer ausgestatteten Film leisten. Das Kalkül ging auf, die Poe-Reihe zählt zu seinen größten Erfolgen und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.
Prinz Prospero (Vincent Price) ist ein Tyrann, der ausschweifend lebt und seinem Hang zum Sadismus frönt. Als der Rote Tod, eine pestähnliche Plage, übers Land zieht, verschanzt sich Prospero mit dem Adel in seinem Schloss und plant einen dekadenten Maskenball. Doch er hat nicht mit einem ungeladenen Besucher gerechnet, der ganz in Rot gekleidet ist.

Es ist auch ein bisschen Geschmackssache, aber Die Maske des Roten Todes (alter deutscher Titel: Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie) ist die wohl beste Poe-Adaption, die Corman inszeniert hat. Der Film ist atmosphärisch dicht, trotz Farbenpracht erstaunlich düster und immens makaber. Price brilliert als ein Mann, der seine Gäste zu unterhalten weiß – auf perverse Art und Weise natürlich. Dafür nutzt er die ganz großen Gesten, aber es sind die weit subtileren Momente, die seiner Figur Kontur verleihen und dem Maestro des Horrors schauspielerische Herausforderungen bescheren.

Cormans Film hat eine (alb)traumhafte Qualität. In surrealen Bildern, eingefangen von Nicolas Roeg, wird hier eine Geschichte erzählt, die auch fast 50 Jahre nach ihrer Entstehung noch immens effektiv ist. Die Maske des Roten Todes ist exzellent gealtert. Ein Klassiker, der nicht nur für Poe-Fans Pflichtprogramm ist.

Die Maske des roten Todes

In den 1960er Jahren inszenierte Roger Corman eine Reihe von Edgar-Allan-Poe-Adaptionen mit Vincent Price in der Hauptrolle. Cormans Idee: Die Budgets zweier AIP-Produktionen (American International Pictures) zu nehmen und sich damit einen größer ausgestatteten Film leisten. Das Kalkül ging auf, die Poe-Reihe zählt zu seinen größten Erfolgen und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.
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