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In seinem Spuk-Experiment „Der dritte Gast“ begleitet Malte Wirtz ein Paar in eine gering frequentierte Jugendherberge in der Stadt.

Der dritte Gast (2024)

Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann

Check-in auf eigene Gefahr

Spätestens seit Hollywood-Star Janet Leigh in der vermeintlichen Hauptrolle der Sekretärin Marion Crane in Alfred Hitchcocks „Psycho“ (1960) im Bates Motel Opfer einer tödlichen Messerattacke wurde, haben Herbergen aller Art in Filmen etwas Unheimliches an sich. Der 1979 in Marburg geborene Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Malte Wirtz kombiniert in seinem neuen Werk „Der dritte Gast“ dieses Unbehagen gegenüber öffentlichen Absteigequartieren mit dem Spukhaus-Motiv.

Der Filmemacher, der bereits eine ganze Reihe von Low-Budget-Arbeiten im Eigenverleih veröffentlicht hat, legte etwa mit Geschlechterkrise (2021) einen modernen Stummfilm und mit Das Böse im Wald (2022) einen Found-Footage-Horror im Stil von Blair Witch Project (1999) vor. Auch diesmal zeigt er seine Freude am Experimentieren, beispielsweise durch den sehr präsenten, oft dramatischen Score von Lukas Steinberg und die Kamerafahrten durch den langen Flur einer verlassen wirkenden städtischen Jugendherberge.

In dieser will das junge Paar Artur (Tim-Fabian Hoffmann) und Eva (Merle Peters) eine Nacht verbringen. Der Rezeptionist Viktor (László Nagy) scheint ein recht wunderlicher Kauz zu sein. „Betreten Sie auf keinen Fall das Schwedische Zimmer!“, ermahnt er die beiden. Die Türen zu allen anderen Zimmern sind unverschlossen. Außer Artur, Eva und dem strengen Viktor sei angeblich niemand im Haus – aber wie der Titel verrät, ist da noch ein weiterer Gast (verkörpert von Sebastian Kolb). Was haben die zwei Liebenden wohl in dieser seltsamen Unterkunft zu befürchten?

Auf der Ebene des Plots mutet Der dritte Gast eher wie eine Ansammlung von Versatzstücken an. „Ich werde euch eine Geschichte erzählen…“, verkündet Viktor uns anfangs via Voice-over. Auch gegenüber dem Paar macht er diverse geheimnisvolle Andeutungen über einen schrecklichen Vorfall, der sich alle 30 Jahre wiederholen soll. Die Story verliert sich indes letztlich in den Tropen des Genres; etwas Neues und Überraschendes wird kaum geschildert.

Der Film funktioniert in erster Linie als audiovisuelle Übung in Sachen Gruselatmosphäre. Ein blutiger Handabdruck auf dem Spiegel nach dem Duschen, flackerndes Licht und ein vorübergehender Ausfall der Elektrizität, eine irritierende Verschiebung von Raum und Zeit, Anzeichen einer Besessenheit durch einen Geist – Wirtz und sein Team haben spürbar Spaß daran, mit diesen Elementen zu spielen.

Am wirkungsvollsten sind dabei die zahlreichen Aufnahmen in den Gängen des Hostels – etwa wenn Artur und Eva darin zunächst noch ziemlich unbeschwert herumalbern und tanzen oder wenn sie sich darin später zunehmend verängstigt in der Dunkelheit bewegen. Die Chemie zwischen Tim-Fabian Hoffmann (der schon häufiger mit Wirtz zusammengearbeitet hat) und Merle Peters trägt dazu bei, dass diese Stimmungsbilder über einen gewissen Reiz verfügen.

Der dritte Gast (2024)

Eva und Arthur schlafen in einer einsamen Herberge. Es heißt, sie seien die einzigen Gäste. Aber sind sie es auch?

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Meinungen

Jörg Müller · 22.04.2024

Low Budget oder wie auch immer , Es ist ein Blöder Film ,Das man so etwas als Film bezeichnen soll/darf, ist mir ein Rätsel .
Handlung, Ablauf , keine Ahnung .Schnitt schlecht, alles viel zu dunkel und ich habe das Gefühl, Spannung soll dadurch entstehen, indem man dem Zuschauer das Gefühl bekommen soll, das och irgendetwas tolles passiert .. Es passiert nichts , !! völlig doof der Film