Alles ist Liebe (2014)

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Weihnachtskitsch für alle

Die Provenienz von Alles ist Liebe ist durchaus kurios. Es handelt sich hier um das Remake eines niederländischen Films aus dem Jahre 2007. Das Skript stammt von einer in Hamburg lebenden Britin. Und der Film selbst mutet an wie das Remake des ungleich besseren Tatsächlich … Liebe.

Es sind nur noch drei Tage bis zum heiligen Fest, aber zum Feiern ist kaum jemandem zumute. Kiki (Nora Tschirner) sucht den Mann fürs Leben und trifft auf einen alten Freund. Der ist mittlerweile ein Star, hat sie aber seinerzeit sitzenlassen. Kerem (Fahri Yardim) hat seinen Job verloren, verheimlicht das aber vor seiner Frau und unternimmt alles Menschenmögliche, um der Familie doch noch ein beschauliches Fest bieten zu können. Hannes (Wotan Wilke Möhring) hat seine Frau Clara (Heike Makatsch) betrogen, was sie ihm einfach nicht verzeihen kann. Viktor (Christian Ulmen) wiederum möchte Klaus (Friedrich Mücke) heiraten, aber der kriegt kalte Füße. Es sieht nicht gut für Weihnachten aus, aber da ist ja noch ein grantiger, alter Mann, der im Weihnachtskostüm unterwegs ist…

Der Film konzentriert sich auf weniger Figuren als dies bei Richard Curtis‘ Tatsächlich… Liebe der Fall war. Die an sich voneinander losgelösten Geschichten haben kleinere Verzahnungen, so dass sich Alles ist Liebe nicht zu episodisch anfühlt. Die Geschichten sind dabei recht einfach gestrickt, fast wie aus dem richtigen Leben. Aber eben nur fast, immerhin dürften die wenigsten Damen einen Ex-Freund haben, der ein Weltstar ist. Aber das ist im Grunde auch nur Fassade, denn das, worum es eigentlich geht, geschieht losgelöst von Ruhm und Glamour. Was bleibt, ist eine hübsche, kleine Romanze, bei der sich der Mann dann aber doch mehr ins Zeug legt, als es in der Realität wohl der Fall wäre – und sei es nur, weil es verflucht schwer ist, spätabends ein Pferd aufzutreiben.

Auch die übrigen Geschichten leben von ihrer menschlichen Wärme. Natürlich ist das einigermaßen kitschig gestaltet, aber das ist (fast) jedem Weihnachtsfilm inhärent. Darum zweifelt man auch nicht, dass es für alle Protagonisten ein Happy End gibt. Auch das macht Alles ist Liebe zu angenehmem Wohlfühlkino ohne Ecken und Kanten. Probleme gibt es, klar, aber am Ende wird eben doch alles gut. Dementsprechend ist dies eine ideale Produktion für all jene, die in Weihnachtslaune und bereit sind, ihr Herz dem Kitsch zu öffnen. Kann man das, erlebt man einen sympathischen kleinen Film, der zwei Stunden die Magie der Liebe heraufbeschwört.
 

Alles ist Liebe (2014)

Die Provenienz von „Alles ist Liebe“ ist durchaus kurios. Es handelt sich hier um das Remake eines niederländischen Films aus dem Jahre 2007. Das Skript stammt von einer in Hamburg lebenden Britin. Und der Film selbst mutet an wie das Remake des ungleich besseren „Tatsächlich … Liebe“.

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Meinungen

Hiltrud Büssow · 13.12.2014

In diesem Chaosfilm (man ist erst einmal bestrebt, die einzelnen Ge-schichten auseinander zu halten), werden Männer als Waschlappen dargestellt - bis auf Viktor - mit wunderbaren Frauen. Durch diese verzeihenden Frauen gibt es dann endlich überall ein Happy End.
Wir waren froh, als der Film zu Ende war. Schrecklich !

Christian · 07.12.2014

Wenn man die Filmbesprechung oben so liest.... Kann es sein, dass da jemand den Film eigentlich fürcherlich findet, sich aber nicht zu einem richtigen Veriss durchringen kann?