The Expendables (2010)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Sie sind zurück!

Die Erwartungen waren gigantisch, als Action-Urgestein und neben Arnold Schwarzenegger DER Fleischpalast des Actionkinos der 80er und 90er, Sylvester Stallone (Rocky, Rambo, City Cobra), nach seinen Ehrenrunden als Rocky Balboa und John Rambo (deren Erfolg nicht nur Stallone selbst überrascht haben dürfte) verkündete, den ultimativen Actionfilm zu drehen. Versprochen wurde nichts geringeres, als pures großes Jungskino, in dem ordentlich die Fetzen fliegen und handgemachtes Krachbumm im Vordergrund steht. Die Kritiker lächelten müde, die Fans hielten den Atem an. Dann war es endlich soweit und Stallone hatte seine große Show als – wie mittlerweile bei ihm üblich – Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller! Geworben wurde mit dem „großartigsten Actioncast ever“ und der Trailer war fulminant. Was konnte da noch schief gehen? The Expendables rief Jubelstürme unter den Fans auf.

Die Story ist äußerst simpel und old school enough, um auch wirklich jeden American Fighter-Fan hinterm Ofen hervorzulocken. Kleine Insel leidet unter bösen Militärs und fiesem Drogenbaron. Eine Gruppe Elitekämpfer beschließt, den Schurken den Krieg zu erklären. So weit so gut. Doch nicht wenige redeten sich den Film schlussendlich schön, denn Stallone hielt nicht wirklich Wort. Natürlich gab es markige Oneliner im Dutzend billiger und der toughe Übercast (Jason Statham, Mickey Rourke, Dolph Lundgren etc.) verdrischt Gegner, bricht Knochen und schießt gnadenlos alles und jeden über den Haufen. Aber wie schon in John Rambo vertraut Mastermind Sly zu sehr auf CGI-Gemetzel. Das Blut spritzt nachträglich digital eingebaut, Körper explodieren via Pixelkraft und Explosionen sind des öfteren nur allzu sehr als nachträglich digital vergrößert erkennbar. Das ist schade, das nimmt Filmspaß und enttäuscht maßlos. Denn früher wurde das ja auch handgemacht. Und es sah gut aus.

Und auch Stallone erkannte seine Fehler und gab sie sogar bereitwillig zu (unter anderem auch viele Jugendsünden in einem lesenswerten Spiegel-Interview). Der vorliegende Director’s Cut der Expendables ist zehn Minuten länger, lässt diversen Figuren mehr Raum (Lundgren wird etwas sympathischer, Stallone emotionaler, Statham trauert mehr seiner Ex hinterher) und bügelt einige arg holprig geschnittene Szenen aus. Zudem wurden einige schlecht animierten Momente entfernt bzw. durch andere Blickwinkel ersetzt, siehe ein brennender Steve Austin. (Ganz so, wie es Stallone vorher bei John Rambo getan hat).

Der großartig beworbene und ins Exorbitante gepuschte Auftritt von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger ist im übrigen eine reine Lachnummer, die sich viele Fans heute noch schön reden. Schwarzeneggers Gesicht ist so ins unermessliche geliftet, dass es ein Graus ist, ihn anschauen zu müssen (da hilft auch massiver Weichzeichnereinsatz nichts mehr) und Bruce Willis war wohl noch jemandem einen Gefallen schuldig. Nötig hatte er dieses Chameo auf keinen Fall. Außerdem ist die Szene so altbacken geschnitten, dass es unglaubwürdig ist, dass alle drei (zugegebene Actionikonen) an einem Ort waren. Da wurde doch nachträglich sicher einiges zusammengefügt. Dennoch sei gesagt: Der Diector’s Cut von The Expendables ist definitiv der rundere und melancholischere, ja bessere Film geworden.
 

The Expendables (2010)

Die Erwartungen waren gigantisch, als Action-Urgestein und neben Arnold Schwarzenegger DER Fleischpalast des Actionkinos der 80er und 90er, Sylvester Stallone („Rocky“, „Rambo“, „City Cobra“), nach seinen Ehrenrunden als Rocky Balboa und John Rambo (deren Erfolg nicht nur Stallone selbst überrascht haben dürfte) verkündete, den ultimativen Actionfilm zu drehen.

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