Money, Money, Money…

In den vergangenen Jahren setzte sich ein bedenklicher Trend fort: Großproduktionen dominierten immer größere Teile der Kinolandschaft. Bald überschlugen sich die Meldungen über neue Rekorde an den Kinokassen. Blockbuster — speziell aus dem Hause Disney — verschlangen in ihrer Produktion zwar gewaltige Summen, spielten in vielen Fällen aber auch eben solche ein. Laut boxofficemojo.com stammen nun 23 der 25 Filme mit dem höchsten Einspielergebnis aus den 2010er. (Inflationsbereinigt steht gleichwohl noch immer Vom Winde verweht auf Platz eins.)

So überraschte etwa die Jurassic Park-Fortsetzung Jurassic World mit einem Umsatz von 1,67 Milliarden US-Dollar. Fast & Furious 7 kam auf 1,52 Milliarden (beide 2015/Universal). Und die „Real“-Verfilmung von Der König der Löwen (2019) spielte bisher 1,66 Milliarden Dollar ein. Über all dem thronten die zwei großen Franchises namens Star Wars und Marvel. Das Erwachen der Macht (2015) löste einen erwartbaren Ansturm auf die Kinos aus, durchbrach nach nur acht Wochen die 2-Milliarden-Dollar-Marke und belegt aktuell Platz 4 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten (inflationsbereinigt: Platz 10). Der vermeintliche Abschlussfilm des MCU, Avengers: Endgame (2019), löste schließlich James Camerons Avatar als finanziell erfolgreichsten Kinofilm aller Zeiten ab (inflationsbereinigt: Platz 5).

Auch die Top 10 der erfolgreichsten deutschen Produktionen erhielt im vergangenen Jahrzehnt drei mal Zuwachs. Til Schweigers Honig im Kopf (2014) lockte 7,3 Millionen Zuschauer in die Kinos. Bora Dagtekin gelang mit Fack Ju Göhte (7,4 Mio., 2013) und Fack Ju Göhte 2 (7,7 Mio., 2015) der Doppelschlag. Darüber hinaus belegten Friendship! (2010), Kokowääh (2011), Türkisch für Anfänger (2012), Willkommen bei den Hartmanns (2016), Fack Ju Göhte 3 (2017), Der Junge muss an die frische Luft (2018) und Das perfekte Geheimnis (2019) jeweils Platz 1 ihrer Jahresendlisten. Es war — aus kommerzieller Sicht — das Jahrzehnt der seichten Komödien; das Jahrzehnt von Til Schweiger, Matthias Schweighöfer und Elias M. Barek.