Das Ende einer Dekade: Diese Filme und Trends haben Spuren hinterlassen

  • Bild aus Moonlight; Copyright: A24

    Ein New New Black Cinema?

    2013 formte sich die Bewegung #BlackLivesMatter, prangerte Polizeigewalt und Rassismus an. Anfang 2016 folgt der Hashtag #OscarsSoWhite: Zurecht wurde ein überproportionaler Anteil weißer Nominierungen beklagt. Dieses Ungleichgewicht ist längst noch nicht überwunden. Dennoch rückten — auch dank eben jener Hashtags - im vergangenen Jahrzehnt vermehrt Filme in den öffentlichen Fokus, die unter der Regie schwarzer Regisseur*innen entstanden. Man könnte gar von einem New New Black Cinema sprechen.

    Einer der frühesten Ableger dieser Bewegung war Ryan Cooglers Nächster Halt: Fruitvale Station, der die letzten Stunden im Leben des 2008 von der Polizei erschossenen Oscar Grant (Michael B. Jordan) dokumentiert. Spike Lee (seit jeher ein sehr politischer Regisseur) erzählte in BlacKkKlansman (2018) die wahre Geschichte eines afroamerikanischen Polizisten, der sich in den Ku-Klux-Klan einschleust, und verknüpfte diese Erzählung mit der Präsidentschaft Donald Trumps, der Alt-Right-Bewegung und dem erstarkenden Rassismus in den USA. Und George Tillmans The Hate U Give war 2019 nicht weniger als ein filmisches Kondensat der Entstehung und der Forderungen von #BlackLivesMatter.

    Zwei weitere Vertreter dieses New New Black Cinema erschienen 2017: Jordan Peeles Horrorthriller Get Out war eine Abrechnung mit dem weißen, liberalen Rassismus, der sich unter der Präsidentschaft von Barack Obama Bahn brach. (2019 legte Peele mit Wir einen thematisch ähnlich gelagerten Film nach). Und Berry Jenkins erzählte in Moonlight vom Werdegang eines jungen Afroamerikaners, der zwischen Drogendealern, Diskriminierung und Armut aufwächst sowie mit seiner Homosexualität hadert. Dafür gab es 2017 (nach einer historischen Panne) zurecht den Oscar als bester Film.

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