Die Rocky Horror Picture Show (1975)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

With a bit of a mind flip, you´re into the time slip!

Allen kritischen Unkenrufen und einem anfänglich mäßigen Kinostart im Sommer 1975 in London zum Trotz hat sich dieser Film doch hartnäckig zu einem dauerhaften Kult-Klassiker mit einer frenetischen Fan-Gemeinde entwickelt: The Rocky Horror Picture Show. Basierend auf dem Musical „The Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien, das 1973 seine Premiere feierte, hat sich dieser höchst schräge Kostüm-Klamauk mit interaktivem Publikumseffekt einen rauschenden Erfolg erspielt, und noch heute wird sowohl das Stück als auch der Film mit erstaunlicher Regelmäßigkeit immer wieder aufgeführt.

Als sich die Studienfreunde Janet Weiss (Susan Sarandon) und Brad Majors (Barry Bostwick) verloben, drängt es sie, die frohe Botschaft gleich ihrem geschätzten Mentor Dr. Everett Scott (Jonathan Adams) mitzuteilen, in dessen Seminaren sie sich einst kennen lernten. Doch unterwegs zu ihm geraten sie in einem Weltuntergangsunwetter vom rechten Weg ab und finden sich bald darauf vor einem unheimlich wirkenden Schloss wieder. Behaglich ist ihnen dort nicht gerade zumute, als der bizarre Butler Riff Raff (Richard O’Brien) sie einlässt, was sich noch einmal potenziert, als sie einer ausgelassenen, nicht minder gespenstischen Tanztruppe und schließlich dem exzentrisch-erotischem Hausherren Frank-N-Furter (Tim Curry) begegnen. In seinem futuristischen Labor präsentiert dieser ihnen stolz seine selbst erschaffene Kreatur Rocky (Peter Hinwood) und bringt sie später getrennt voneinander in Gästezimmern unter. Zutiefst verwirrt, doch nichtsdestotrotz geradezu magisch angezogen gerät das biedere Paar in die begehrlichen Abgründe der schamlos sexy erscheinenden Schlossgesellschaft, zu der sich schließlich auch Dr. Scott gesellt, der besorgt auf der Suche nach seinem Neffen Eddie (Meat Loaf) ist – zu Recht, wie sich bald herausstellen wird …

Es gehört selbst nach über dreißig Jahren der Geschichte von The Rocky Horror Picture Show noch immer zum guten Ton, als Transvestit verkleidet im Kino oder im Theater aufzutauchen oder zumindest bei einschlägigen Szenen mit Zwischenrufen zu reagieren, Reis, Mehl und Klopapierrollen zu schmeißen oder mit einem Glöckchen zu klingeln. Denn eine Aufführung dieser erotischen Groteske jenseits der bürgerlichen Moralvorstellungen mit zahlreichen Anspielungen auf das klassische Horror-Genre gerät in der Regel zu einem lebhaften Event, das seine Zuschauer und auch die Räumlichkeiten mit Spuren entsprechender Accessoires ausstattet. Wer die Show mit dem legendären Time Warp noch nicht kennt, sollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen, wobei die private Atmosphäre vor dem Fernseher in diesem Zusammenhang sowohl Nach- als auch Vorteile aufweist – With a bit of a mind flip, you´re into the time slip!
 

Die Rocky Horror Picture Show (1975)

Allen kritischen Unkenrufen und einem anfänglich mäßigen Kinostart im Sommer 1975 in London zum Trotz hat sich dieser Film doch hartnäckig zu einem dauerhaften Kult-Klassiker mit einer frenetischen Fan-Gemeinde entwickelt: „The Rocky Horror Picture Show“.

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